Status epilepticus

Neuro-Depesche 11/2009

Bestimmt die Dauer die Prognose?

Je länger ein Status epilepticus (SE) dauert, desto schlechter die Prognose? Der prognostische Wert des Zeitfaktors und anderer SE-Parameter wurde jetzt überprüft.

Ausgewertet wurden die Daten von 119 Patienten mit EEG-bestätigtem SE. Die Mortalität war in diesem Kollektiv mit 65% hoch. Eine Anoxie/Hypoxie als Ursache des SE und initiales Koma waren deutlich prognoseverschlechternd (Odds Ratio: 19,0 bzw. 33,3), ebenso epileptiforme Entladungen des generalisierten Typs (OR: 2,24).

Eine Epilepsie als SE-Ätiologie und eine frühere Epilepsie-Diagnose hatten dagegen jeweils einen signifikant günstigen prognos­-­tischen Einfluss (OR: 0,024 bzw. 0,223) und auch eine kürzere SE-Dauer: Bei einer durchschnittlichen Dauer von 48 h (Spanne: 45 Min. bis 20 Tage, zumeist > 1 h) war die Überlebensrate bei kürzerem SE höher, besonders wenn er weniger als 10 h gedauert hatte (69% vs. 31% bei SE ≥ 10 h; p < 0,05). Allerdings überlebten auch zehn Patienten einen SE, der 3,5 Tage gedauert hatte – dies sind also keine „hoffnungslosen Fälle“.

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Fazit
?! Eine SE-Dauer unter zehn Stunden ging mit einem deutlich besseren Outcome der Patienten einher als eine längere Dauer, allerdings nicht in der Multivarianz-Analyse. Deren Ergebnis bestätigt, dass die SE-Ätiologie der mit Abstand wichtigste Faktor für die Prognose ist.

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