Chronische Hypnotika-Einnahme im Alter

Neuro-Depesche 9/2008

Bessert sich die Insomnie durch eine CBT?

Ältere Menschen leiden bekanntlich häufiger und schwerer an Schlafstörungen als jüngere. Dadurch wird nicht nur ihre Bewältigung des Alltags beeinträchtigt, auch die Lebensqualität leidet. Ob älteren Betroffenen, die bereits eine Hypnotika-Abhängigkeit aufweisen, eine kognitive Verhaltenstherapie (CBT) helfen kann, wurde jetzt in den USA untersucht.

D azu wurden Personen über 50 Jahre rekrutiert, die trotz regelmäßiger Schlafmittel-Einnahme an chronischen Einschlaf- und/oder Durchschlafstörungen gemäß der Kriterien der American Academy of Sleep Medicine litten. Nach Randomisierung unterzogen sie sich entweder einer achtwöchigen schlafspezifischen CBT (eine Sitzung pro Woche) mit Stimuluskontrolle, Entspannungstraining und schlafhygienischen Anweisungen oder einer Scheinbehandlung mit fingiertem Biofeedback. In beiden Gruppen sollte die gewohnte Schlafmitteleinnahme explizit nicht verändert werden.

In der aktiven Behandlungsgruppe bewerteten die Probanden anhand ihres Schlaftagebuches diverse Schlafparameter nach der Therapie besser als zu Studienbeginn. Darunter befanden sich die Einschlaflatenz, die Zahl und Dauer nächtlicher Wachepisoden, die Gesamtschlafdauer und die Schlafeffizienz.

Gegenüber der Kontrollgruppe wurden die drei Variablen Einschlaflatenz, Dauer nächtlicher Wachphasen und Schlafeffizienz signifikant gebessert (jeweils p < 0,05). Die Effektstärken waren mittelgroß und im Fall der Schlafeffizienz sehr groß. Diese Veränderungen gingen allerdings mit keinen klinisch relevanten Verbesserungen nach der Epworth Sleepiness Scale, Insomnia Impact Scale, Geriatric Depression Scale, Stait-Trait Anxiety Inventory etc. erhobenen funktionellen Tagesparameter einher. Lediglich die vorschnelle Erschöpfbarkeit nach der Fatigue Impact Scale veränderte sich signifikant - allerdings mit einer nicht erwarteten (und nicht verstandenen) Verschlechterung in der CBT-Gruppe.

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