297 Patienten mit NT1 (39 ± 17 Jahre alt, 42 % Frauen), von denen 172 medikamentös unbehandelt waren, wurden u. a. mittels Beck Depression Inventory II (BDI-II) auf depressive Symptome und Suizidgedanken (Item 9) untersucht. 346 Gesunde dienten als Kontrollen.
Depressive NT-Patienten
Der BDI-II-Gesamtscore fiel bei unbehandelten und behandelten Patienten mit NT1 höher aus als bei den Kontrollen (16,04 vs. 10,55 vs. 6,10; p < 0,0001). Das Viertel (24,9 %) der mittelschwer bis schwer Betroffenen (BDI-II > 20) war weniger gebildet, häufiger adipös, litt unter schwereren Symptomen (nach Narcolepsy Severity Scale [NSS] und Insomnia Severty Index [ISI]), häufiger an Tagesmüdigkeit (nach Epworth Sleepiness Scale, ESS) und autonomen Funktionsstörungen (nach SCOPAAUT) und einer schlechteren Lebensqualität (nach EQ-5D) als jene mit niedrigeren BDI-II-Scores.
Suizidgedanken waren bei den unbehandelten Patienten knapp doppelt so häufig wie bei den Kontrollen (22,7 % vs. 12,4 %). Die Betroffenen waren eher männlich und wiesen die schwereren NT-Symptome auf.
Therapieeffekte in Subgruppe
In einer Untergruppe von 101 Patienten, die vor und nach der medikamentösen Therapie (u .a. mit Modafinil, Methylphenidat, Pitolisant und Natriumoxybat) untersucht wurden, nahmen nicht nur die NSS-, ISI- und ESS-Scores deutlich ab, sondern (teils signifikant damit korrelierend) auch die Depression nach den BDIII- Scores. Zudem verringerten sich die Suizidgedanken und ihre Lebensqualität stieg an. JL