Antipsychotika-Therapie

Neuro-Depesche 5/2009

Bessere Adhärenz - weniger stationäre Behandlungen

Bei bipolar erkrankten Patienten gilt die Compliance bzw. Adhärenz mit der medikamentösen Behandlung als sehr schlecht. Welchen Einfluss die Adhärenz zu einer Antipsychotika-Therapie auf die Rückfallrisiken und den gesamten klinischen Verlauf von Bipolar-Patienten hat, wurde in einer retrospektiven Auswertung der Verordnungsdaten bei Patienten mit erster Antipsychotika-Einnahme untersucht.

In der Beobachtungsstudie wurden die Antipsychotika-Verordnungen der Patienten mit bipolarer Erkrankung über volle sechs Jahre (2000-06) ausgewertet. Die Adhärenz wurde jeweils über einen Zeitraum von zwölf Monaten nach dessen Erstverschreibung ermittelt. Dafür wurde die so genannte Medication Possession Ratio (MPR) eingesetzt, also die Anzahl der Tage mit ausgegebener Medikation im Verhältnis zur Zahl der Tage der Beobachtungsdauer. In einer schrittweisen Regressionsanalyse wurde die Relation zwischen verschiedenen Adhärenzraten und der Häufigkeit von Hospitalisierung (psychiatrisch bedingt) oder Besuch der Notaufnahme (aus jeglichem Anlass) geprüft.

Unter den 7769 eingeschlossenen Bipolar-Patienten lag die durchschnittliche MPR bei 0,417; das heißt, dass 41,7% der Medikationsdosen korrekt eingenommen worden waren. Dabei wiesen 61,7% der Teilnehmer ein MPR < 0,50 und 78,7% < 0,75 auf.

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Fazit
?! Diese Beobachtungsstudie bestätigt an mehreren Tausend bipolar Erkrankten die klinische Erfahrung, dass Patienten mit einer geringeren Adhärenz ein deutlich höheres Rückfall- bzw. Rezidivrisiko haben. Wie die Autoren betonen, können selbst kleine Verbesserungen der Adhärenz dabei helfen, die Patienten vor prognostisch ungünstigen und nicht zuletzt kostenträchtigen Klinikaufenthalten zu schützen.

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