Migräne- plus Depressionsschwere
Beide durch HF-rTMS signifikant verringert
Die (linksseitige) hochfrequente repititive transkranielle Magnetstimulation (HF-rTMS) des dorsolateralen Präfrontalkortex (lt-DLPFC) wirkt möglicherweise zentral antinozizeptiv. Daher könnte das Verfahren die Migräne und auch die komorbide Depression bessern. In der retrospektiven Analyse einer offenen Studie bei Migräne-Patienten mit Depression besserten sich beide Erkrankungen signifikant.
Kommentar
Die parallelen und im Follow-up anhaltenden Besserungen von Migräne und Depression deuten darauf hin, dass der Wirkung der HF-rTMS kein Placebo-Effekt zugrundeliegt. Diskutiert werden eine Hemmung der Schmerzwahrnehmung durch Aktivierung supraspinaler Bahnen, eine Verringerung bzw. Aufhebung der fronto-limbischen Dysfunktion und eine Erhöhung der niedrigen b-Endorphin-Plasmaspiegel. Dass die Veränderung der funktionellen Beeinträchtigung durch Migräne nicht signifikant mit dem Rückgang des HAMD-Scores korrelierte, weist möglicherweise darauf hin, dass die Wirkungen auf Migräne und Depression voneinander unabhängig sind.
Kumar S et al.: The effects of repetitive transcranial magnetic stimulation ... Clin Psychoparmacol Neurosci 2018; 16: 62-66 e0198730 [Epub 20. Juni; doi. org/10.9758/cpn.2018.16.1.62]