An der offenen prospektiven Studie nahmen 39 Patienten im Alter unter 16 Jahren teil. Mehr als zwei Drittel waren geistig retardiert und litten zumeist unter multiplen Anfallsformen. Die häufigsten Anfälle waren partielle ohne (29%) oder mit (19%) sekundärer Generalisierung, gefolgt von tonisch-klonischen (15%) Krämpfen. Im Gruppendurchschnitt wurden 1,6 weitere Antiepileptika eingenommen. Levetiracetam wurde initial in einer Tagesdosis von 10 bis 20 mg/kg KG verabreicht und über drei Wochen auf durchschnittlich 53 mg/kg KG/d auftitriert. Während der durchschnittlich fünfmonatigen Behandlungsdauer senkte die Add-on-Therapie die Anfallsfrequenz bei einer breiten Reihe von Anfallstypen dieser schwer betroffenen Patienten und war besonders wirksam bei partiellen Krämpfen. Drei Patienten (7,7%) wurden unter Levetiracetam anfallsfrei, neun (23,1%) erreichten eine Anfallsreduktion von über 90% und 13 (33,3%) von über 50%. Nur 14 Patienten schieden aufgrund mangelnder Wirksamkeit (n = 9), nebenwirkungsbedingt (n = 2) oder beidem (n = 3) vorzeitig aus. Zehn Patienten (25,6%) berichteten Besserungen in ihren kognitiven Fähigkeiten oder der zuvor bestehenden Verhaltensprobleme.
Neues Antiepileptikum bei schweren Anfallsleiden
Neuro-Depesche 4/2003
Bei therapierefraktären Kindern wirksam und sicher
Das neue Antiepileptikum Levetiracetam hat sich bei erwachsenen Patienten als effektiv und gut verträglich erwiesen. Angesichts des guten Sicherheitsprofils der Substanz wurden nun pädiatrische Patienten mit multiplen therapierefraktären Anfällen mit Levetiracetam behandelt.
Quelle: Wheless, JW: Levetiracetam in refractory pediatric epilepsy, Zeitschrift: JOURNAL OF CHILD NEUROLOGY, Ausgabe 17 (2002), Seiten: 413-415