Teilnehmer waren die Eltern ADHS-kranker Kinder. Der in ein elektronisches Patientenüberwachungssystem eingebettete „Trigger- Algorithmus“ wurde anhand der Ergebnisse elterlicher Angaben aus dem TriVox Health-ADHS-Fragebogen programmiert. Dieser umfasste u. a. Medikamentennebenwirkungen sowie Befunde der Vanderbilt ADHD Parent Rating Scale mit 18 Items und der modifizierten Clinical Global Impression Scale für Schweregrad und Verbesserung (CGI-S bzw. CGI-I). Wichtige Aspekte für den „Trigger-Algorithmus“ waren u. a. Aggression/Feindseligkeit, Selbst-/Fremdverletzungen, akute Symptomzunahme. Jetzt wurde ein erstes Datenset zu 98 Kindern mit ADHS und ihren Eltern ausgewertet. Die Alarmauslösungen anhand der regelmäßigen Elternberichte wurden nach Dringlichkeit und anderen klinischen Gesichtspunkten kategorisiert. Zwischen den Patienten-Gruppen mit und ohne Alarmauslösung verglichen wurden die Befunde der Vanderbilt-ADHS-Skala
Bei den 98 ADHS-Kindern lösten 146 von 1.738 Elternberichten (8 %) einen Alarm aus. 111 der 146 Alarme (76 %) erforderten eine sofortige Überprüfung durch den Arzt. Krankenschwestern kontaktierten die Eltern in 68 umsetzbaren Warnungen (61 %) erfolgreich. In knapp der Hälfte der Fälle (31/68; 46 %) führte dies zu einem Arztkontakt vor dem nächsten geplanten Termin.
Im Vergleich zu den Patienten ohne Alarmauslösung zeigten jene mit Alarm in den 90 Tage davor eine relevante Verschlechterung der ADHS-Symptomatik (ß = 5,8, 95 %-KI: 3,5 - 8,1; p < 0,001), die u. a. auch zur Therapieänderung Anlass gab.
Wie die Autoren hervorheben, fühlten sich die Kliniker durch die Alarme nicht „überflutet“ und sahen die Warnungen häufig als klinisch relevant an. Außerdem konnten sie so durch ein Telefonat die Eltern vor dem nächsten geplanten Termin in etwaige medizinische Entscheidungen einbeziehen. HL