Suizidgedanken bei Jugendlichen

Neuro-Depesche 12/2003

Bei Essstörungssymptomen häufiger

Die Mortalität bei über Jahre persistierenden Essstörungen ist erheblich, die Suizidrate erhöht. Im Nordosten Italiens wurde nun in einer bevölkerungsbasierten Studie der Zusammenhang zwischen Essstörungssymptomen und Suizidvorstellungen bei Jugendlichen untersucht

1000 Adoleszente beiderlei Geschlechts im Alter zwischen 15 und 19 Jahren wurden mittels Eating Attitudes Test (EAT), Bulimic Investigatory Test of Edinburgh (BITE), Body Attitudes Test (BAT) und SCL-90-R befragt. 100 Mädchen (15,8%) und acht Jungen (2,8%) überschritten die Cut-off-Werte des EAT für eine relevante Essstörungssymptomatik, im BITE war dies bei 26 Mädchen (4,1%) und einem Jungen (0,3%), im BAT bei 287 Mädchen (45,5%) und 24 Jungen (8,6%) der Fall. Weibliche Befragte berichteten häufiger Zeichen von Hoffnungslosigkeit (44,3% vs. 30,5%) und Suizidvorstellungen (30,8% vs. 25,3%). Bei beiden Geschlechtern wiesen die Teilnehmer mit Suizidideationen, die als Risikofaktor für Suizidversuche gelten, signifikant höhere Scores in den Essstörungsbögen auf. Die Korrelation war von Alter, sozioökonomischem Status und Body Mass Index unabhängig.

Quelle: Miotto, P: Eating disorders and suicide risk factors in adolescents: an Italion community-based study., Zeitschrift: JOURNAL OF NERVOUS AND MENTAL DISEASE, Ausgabe 191 (2003), Seiten: 437-443

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