Rehabilitation bei MS

Neuro-Depesche 3/2009

Behinderung gebessert - Lebensqualität unverändert

In einer modernen randomisierten, kontrollierten Studie wurden in Australien die Auswirkungen eines individuellen, multidisziplinären Rehabilitationspogramms auf Behinderung, Aktivitäten und die Lebensqualität bei MS-Patienten untersucht.

Von 101 MS-Patienten wurden 49 zu einer Interventionsgruppe und die übrigen zu einer Kontrollgruppe („Warteliste“) randomisiert. Das Rehabilitationsprogramm bestand aus Eduktion, Mobilisierung, Blasentraining und anderen individuell als erforderlich angesehenen Elementen. Die Patienten waren seit durchschnittlich etwa 10 Jahren erkrankt und wiesen überwiegend EDSS-Werte zwischen 3,5 und 6,0 auf.

Zu Baseline und nach 12 Monaten wurde die Aktivität der Patienten nach der Functional Independence Measure (FIM) bestimmt. Mit der Multiple Sclerosis Impact Scale (MSIS-29) wurde die (soziale) Teilnahme und mit dem General Health Questionnaire (GHQ-28) die Lebensqualität (QoL) erhoben.

Die Rehabilitation führte gegenüber der Warteliste zu einem signifikant stärkeren Rückgang der Behinderung nach FIM. Es wurde sowohl der motorische Gesamtscore (Primärparameter) signifikant und klinisch relevant gebessert (p < 0,001) als auch die motorischen Items „Transfer“ (p < 0,001), „Lokomotion“ (p < 0,001), Selbstpflege (p < 0,001) und die kognitive Subskala der FIM (p < 0,016). Eine relevante FIM-Besserung erreichten 70,8% in der Reha-, aber nur 13% in der Kontrollgruppe; eine Verschlechterung erlebten 16,7 vs. 58,7% (p < 0,001).

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Fazit
?! Der große Effekt auf die Behinderung darf nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, dass sich insbesondere die Lebensqualität in der Reha-Gruppe kaum verbesserte. Das GHQ könnte allerdings für die Veränderungen bei MS-Patienten zu unspezifisch sein. Die Effekte einzelner Komponenten der Rehabilitation sollten genauer analysiert werden.

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