4. Deutscher Botulinumtoxin-Kongress

Neuro-Depesche 4/2013

Behandlungszufriedenheit unter BoNT

Zur Therapiezufriedenheit mit Botulinumtoxin (BoNT) legten führende Experten beim 4. Deutschen Botulinumtoxin-Kongress in München die Datenlage dar. Mit dem komplexproteinfreien BoNT/A wird derzeit bei Patienten mit Spastik der unteren und oberen Extremität die Hochdosis-Studie TOWER durchgeführt.

Nach Prof. Dr. Gerhard Reichel, Zwickau, sind 30 und 50% der Behandelten (mit zervikaler Dystonie) nicht zufrieden. Als einen von mehreren Gründen für ein Therapieversagen nannte er auch eine klinisch bedeutsame Antikörperbildung. Er schätzt, dass mit einer individuellen Therapie bei Beachtung aller Umstände eine höhere Wirksamkeit bei etwa 20% erzielt werden kann. Nach Ansicht von Prof. Dr. Dr. Harald Hefter, Düsseldorf, beruht eine unzureichende Therapiezufriedenheit zumeist auf inadäquater Aufklärung und zu hohen Erwartungen. In Bezug auf Spastik-Patienten hob er positiv die TOWER-Studie hervor, in der die obere und die untere Extremität mit hohen Dosen des komplexproteinfreien BoNT/A behandelt wird.

„Schätzungsweise benötigen 1/5 bis 1/4 unserer Patienten, besonders jene mit multifokaler Spastik, höhere als die zugelassenen Dosen“, sagte Prof. Dr. Jörg Wissel, Berlin, und viele Anwender praktizieren dies auch schon – unterstützt durch Konsensus-Empfehlungen und einzelne publizierte Erfahrungen. In der prospektiven, offenen Dosis-Titrationsstudie TOWER wird nun im letzten von drei Injektionszyklen mit 800 U das Doppelte der bislang zugelassenen Gesamtdosis des komplexproteinfreien BoNT/A eingesetzt. Primäres Zielkriterium ist die Sicherheit (unerwünschte Ereignisse), sekundäre Endpunkte umfassen eine ganze Reihe von Wirksamkeitsparametern und die Antikörper-Bildung, betonte Wissel. Unter dem komplexproteinfreien BoNT/A ist bislang noch kein antikörpervermitteltes Therapieversagen bei de-novo-Patienten in klinischen Studien beobachtet worden. Darüber hofft Wissel, dass „wir auch zeigen können, dass sich die Lebensqualität verändert.“ In 35 Zentren in acht Ländern wurden bereits mehr als 60 der geplanten 150 Patienten eingeschlossen.

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