Hintergrund der ungewöhnlichen Intervention ist, dass die alleinige antidepressive Behandlung der Mutter allem Anschein nach keinen großen Einfluss auf die gestörte Interaktion hat. 35 Erstgebärende, die vier Wochen nach der Geburt anhand der Edinburgh Postnatal Depression Scale (EPDS) eine Depression aufwiesen, nahmen durchschnittlich neun Wochen nach der Geburt fünf Wochen lang einmal wöchentlich an einem öffentlichen Massage-Kurs und einer allgemeinen Gesprächsgruppe (n = 19) oder nur an Letzterer (n = 15 Kontrollpersonen) teil. Im Studienzeitraum sanken die EPDS-Werte in der Interventionsgruppe von 9,5 auf 5,0 und damit signifikant stärker als bei den Kontrollpersonen, wo sie von 13,0 auf 10,0 sanken. Eine signifikante Verbesserung der Kommunikationsqualität wurde nach Videoauswertung nur in der Massage-Gruppe gefunden. Welche Aspekte des Massage-Kurses dazu beigetragen haben, blieb unklar.
Postpartale Depression
Neuro-Depesche 7/2001
Babymassage-Kurs fördert Mutter-Kind-Beziehung
Eine in den ersten Lebensmonaten gestörte Kommunikation zwischen Mutter und Kind kann deren Beziehung und die emotionale Entwicklung des Kindes nachhaltig beeinträchtigen. Ärzte des Londoner "Section of Perinatal Psychiatry" untersuchten bei Frauen mit postpartaler Depression die Auswirkungen eines Babymassage-Kurses.
Quelle: Onozawa, K: Infant massage improves mother-infant interaction for mothers with postnatal depression, Zeitschrift: JOURNAL OF AFFECTIVE DISORDERS, Ausgabe 63 (2001), Seiten: 201-207