Die Fibromyalgie ist ein komplexes, ätiologisch nicht vollständig geklärtes (Schmerz)-Syndrom, das Beschwerden des Bewegungsapparates ebenso einschließt wie Müdigkeit, Schlafstörungen, Darm- und Blasenprobleme. Berliner Ärzte untersuchten nun in der Feasability-Studie KAFA die Wirksamkeit einer zusätzlichen aryuvedischen Intervention.
Zur Ätiologie des Leidens gibt es diverse Hypothesen wie die Annahme einer zentralen Sensibilisierung durch Senkung der Schmerzschwellen in Rückenmark und Gehirn. Die Beteiligung von psychosozialem Stress wird als wahrscheinlich angesehen. Heute wird empfohlen, Betroffene multimodal zu behandeln, d. h. neben Medikamenten auch Bewegungstherapie, Verhaltens- und psychosomatische Behandlungsformen einzusetzen. Auch komplementäre oder „ganzheitliche“ Ansätze wie Akupunktur, die traditionelle chinesische Medizin (TCM) und das indische Ayurveda werden von vielen Patienten genutzt.
Letzteres Konzept nahm die deutsche Arbeitsgruppe im Rahmen einer Pilotstudie unter die Lupe: Stationär wurden 21 Patienten für zwei Wochen ayurvedisch behandelt (Einläufe, Diät, Fasten, Lebensstiländerungen etc.), elf konventionell rheumatologisch versorgt. Primäres Beurteilungsinstrument war das Fibromyalgia Impact Questionnaire (FIQ); außerdem wurden Veränderungen diverser subjektiver Symptome wie Schmerzstärke (10-Punkte Numerische Ratingskala, NRS) und -qualität (Pain Perception Scale, SES), Depression und Angst (nach Hospital Anxiety and Depression Scale, HADS, und Spielberger State-Trait Anxiety Inventory, STAI) und Schlafqualität (100 mm Visuell-Analog-Skala, VAS) als sekundäre Endpunkte erfasst.
Nach zwei Wochen waren in beiden Gruppen ähnlich starke signifikante Besserungen im FIQ-Score festzustellen. Mit Ausnahme der STAI-Werte, die signifikant zugunsten der Ayurveda-Gruppe ausfielen, hatten sich alle sekundären Endpunkte signifikant, aber ohne Unterschiede zwischen den Therapiegruppen gebessert.
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