Plasmabehandlung beim GBS

Neuro-Depesche 4/2003

Austausch effizienter als Filtration

Bei Patienten mit Guillain-Barré-Syndrom (GBS) wurde die Wirksamkeit des klassischen Plasmaaustauschs (PE) mit der der neuen Technik der Doppelfiltrationsplasmapherese (DFPP) verglichen.

In Taiwan wurden die Daten von 102 GBS-Patienten ausgewertet, die sich entweder einer PE (n = 39) oder einer DFPP (n = 63) unterzogen hatten. Die Behandlung bestand aus je fünf Durchgängen (50 ml/kg KG, ca. 3000 ml) in einem Zeitraum von sieben bis zwölf Tagen. Die Effektivität wurde anhand von Muskelstärke und Grad der Behinderung beurteilt. Der Therapiewirkung war in beiden Gruppen signifikant. Die Zeiträume bis zum Eintreten der Wirkung waren in der Gruppe mit Plasmaaustausch aber kürzer (durchschnittl. 5,6 vs. 7,0 Tage) und die Reduzierung der Behinderungs-Scores (1,3 vs. 0,8 Punkte) ausgeprägter als in der Plasmapherese-Gruppe. Nach sechs Monaten unterschieden sich beide Gruppen hinsichtlich des neurologischen Outcomes nicht voneinander. Die Nebenwirkungsraten betrugen 26% (PE) und 13% (DFPP). Es traten meist leichtere allergische Reaktionen auf, aber auch in jeder Gruppe vier Fälle von ernsten Nebenwirkungen wie z. B. Sepsis und Hepatitis. In der DFPP-Gruppe verstarb eine Patientin an einer Behandlungskomplikation.

Quelle: Lyu, RK: Plasma exchange versus double filtration plasmapheresis in the treatment of guillain-barre syndrome, Zeitschrift: THERAPEUTIC APHERESIS, Ausgabe 6 (2002), Seiten: 163-166

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