In die Studie wurden 2.126 Erwachsene eingeschlossen, bei denen zwischen 2005 und 2015 (Indexdatum) eine entzündlichen ZNS-Erkrankung wie Enzephalitis, Meningitis oder Hirnabszess erstdiagnostiziert worden war. Ihnen wurden 2.126 nach Geschlecht, Alter, Charlson-Komorbiditätsindex etc. gematchte Patienten ohne entzündliche ZNS-Erkrankung gegenübergestellt. Das durchschnittliche Alter betrug 50,0 Jahre, etwa die Hälfte (56,4 %) waren Frauen. Die durchschnittliche Follow-up- Dauer betrug 6,8 Jahre.
Innerhalb von zehn Jahren nach dem Indexdatum wurde kumulativ bei 4,2 % der Patienten mit entzündlicher ZNS-Erkrankung eine Epilepsie (ICD-10: G40) diagnostiziert, in der Kontrollgruppe dagegen nur bei 1,5 % (p < 0,001). Bei Enzephalitis, Meningitis und Hirnabszess lag die Rate bei 3,6 % vs. 1,0 %, 3,9 % vs. 1,3 % bzw. 6,2 % vs. 3,1 %. Die signifikanten Zusammenhänge wurde in der Regressionsanalyse bestätigt. Bei Patienten mit entzündlicher ZNS-Erkrankung war das Epilepsie-Risiko gegenüber um knapp das Dreifache erhöht (Hazard Ratio [HR]: 3,82; 95 %-KI: 2,24 - 6,52). HL