Vom CIS zur CDMS

Neuro-Depesche 4/2015

Auf der Suche nach den besten Prädiktoren

Rund 85% der MS-Erkrankungen beginnen mit einem klinisch isolierten Syndrom (CIS). In der bislang größten CIS-Studie wurde nun geprüft, welche Faktoren das Risiko für die Konversion erhöhen – und vielleicht als Prädiktoren geeignet sind.

33 MS-Zentren mit 1047 CIS-Patienten (714 Frauen, durchschnittl. Alter 32 Jahre) beteiligten sich. Im medianen Follow-up von 4,31 Jahren entwickelten 623 CIS-Patienten (59,5%) eine klinisch definitive MS (CDMS). Initiales Zeichen waren eine Optikusneuritis (n = 288), eine Rückenmark- (n = 257) oder Hirnstammsymptomatik (n = 188). Die Konversion zur CDMS erfolgte bereits nach durchschnittlich 421 Tagen.
In den (ausschlaggebenden multivariaten) Analysen zeigte sich ein signifikanter positiver prädiktiver Wert (jeweils p < 0,001) für oligoklonale Banden (OCB; Hazard Ratio: 2,18), die Anzahl der T2-Läsionen (2–9 vs. 0–1 Läsionen: HR: 1,97; > 9 vs. 0–1 Läsionen: HR: 2,74) sowie ein jüngeres Alter bei CIS-Diagnose (HR-Anstieg pro Lebensjahr weniger: 0,98). Bei CIS-Patienten mit OCB lagen höhere EBNA-1-IgG-Titer vor.
IgG-Index und Zellzahl im Liquor sowie Cotinin im Serum (>14 ng/ml) als Maß für das Rauchverhalten prädizierten den CDMS-Übergang nicht. Der Einfluss von Vit. D bleibt weiter unklar: Univariat war eine niedrige Serumkonzentration mit der Konversion assoziiert, multivariat jedoch verlor sich die Signifikanz. NW
Quelle:

Kuhle J et al.: Conversion from clinically isolated syndrome to multiple sclerosis: A large multicentre study. Mult Scler 2015; doi: 10.1177/ 1352458514568827 [Epub ahead of print]

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