Bei depressiven Patienten sind internetbasierte psychotherapeutische Interventionen erfolgreich, wenn sie von Ärzten geleitet werden. In einer kontrollierten und randomisierten Nicht-Unterlegenheitsstudie wurde nun untersucht, ob auch die Führung durch einen „Techniker“ zu ähnlichen Ergebnissen führt.
Ausgewertet wurden die Daten von 127 depressiven Patienten. 41 wurden von dem Techniker (Klinikmanager) begleitet (TA-Gruppe), 46 von einem Arzt (CA-Gruppe). 40 Personen der Kontrollgruppe wurden der Intervention zeitlich verzögert zugeführt.
Die Mitglieder der TA- und CA-Gruppe hatten Zugang zum Sadness-Programm (www.virtualclinic.org.au), eine internetbasierte kognitive Verhaltenstherapie (iCBT). Es beinhaltet sechs Online-Einheiten, Anweisungen für „Hausaufgaben“, automatische E-Mails und diverse Arbeitsmittel. Eingesetzt wurden die CBT-Prinzipien Verhaltensaktivierung, kognitive Neutrukturierung, Problemanalyse und Stärkung des Durchsetzungsvermögens.
33 Patienten der TA- und 32 der CA-Gruppe (80 bzw. 70%) durchliefen in der vorgeschriebenen Zeit alle sechs Einheiten. Die univariate Regressionsanalyse nach elf Wochen zeigte, dass die Scores des Patient Health Questionnaire mit 9 Items und des Beck Depression Inventory in den beiden „Verumgruppen“ gegenüber Baseline signifikant zurückgegangen waren (jeweils p < 0,001), aber ohne signifikante Unterschiede zwischen der TA- und CA-Gruppe. Die Intervention (beide Gruppen zusammengenommen) war auch gegenüber der Kontrollgruppe erfolgreicher (p < 0,001). Dies traf auch auf die sekundären Outcome-Parameter zu. Nach weiteren vier Monaten hatte sich der Zustand der Patienten weiter gebessert. Während der achtwöchigen Behandlung benötigte jeder Teilnehmer knapp 60 Minuten der Zeit des Arztes bzw. Technikers. GS
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