Eine frühzeitige Therapie mit hochdosiertem, hochfrequentem Interferon-beta 1b (IFNβ-1b) nach einem ersten MS-verdächtigen, klinisch isolierten Ereignis (CIS) kann das Risiko für die Entwicklung einer klinisch sicheren MS (CDMS) um 50% verringern. Die positiven Ergebnisse der BENEFIT-Studie wurden nun auch in verschiedenen Subgruppen bestätigt.
In die randomisierte Doppelblindstudie wurden 487 Patienten mit erstem CIS und mind. zwei stummen MS-typischen MRT-Läsionen aufgenommen. 292 erhielten jeden zweiten Tag entweder IFNβ-1b (250 µg subkutan) und 172 Plazebo. Die Behandlung dauerte maximal 24 Monate, vorausgesetzt, der Patient erlitt keine zweite Episode und wurde nicht als CDMS-Fall diagnostiziert. Für die Subgruppenanalysen wurden u. a. Steroidtherapie, mono- oder multifokalen MRT-Läsionen sowie T2- und Gd-anreichernde Herde berücksichtigt.
Das CDMS-Risiko erhöhte sich mit der Anzahl an T2- oder Gd+-Läsionen und ging mit dem Erkrankungsalter zurück. Geschlecht oder mono- vs. multifokale Präsentation beeinflussten das Risiko nicht. In allen Subgruppen verzögerte IFNβ-1b im Vergleich mit Plazebo die Zeit bis zur Diagnose einer CDMS signifikant. Bei Patienten mit geringer Dissemination oder MRT-Aktivität (monofokale Läsion oder < 9 T2-Läsionen oder keine Gd+-Läsion) wurde eine größere Therapiewirkung verzeichnet als bei Patienten mit stark disseminierter MS (Hazard Ratio 0,40 - 0,45 vs. 0,57 - 0,63). Wurden nur Patienten mit initial monofokalen Läsionen in der Auswertung berücksichtigt, ergab sich bei stärkerer Dissemination oder Aktivität im MRT (≥ 9 T2-Läsionen oder ≥ 1 Gd+-Läsion) ein Trend zu einem stärkeren Behandlungseffekt. Bei Patienten mit multifokalen Läsionen spielten diese Parameter keine Rolle. Die Wirkungen von IFNβ-1b waren im Übrigen vom Alter (< vs. ≥ 30 Jahre) und Geschlecht unabhängig.
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