In Deutschland erfüllen 14,8 % der Frauen und 6,0 % der Männer die Kriterien einer Migräne, berichtete Prof. Zaza Katsarava, Unna. Doch viel zu wenige Patienten erhalten eine Prophylaxe. „Die Gründe für die Unterversorgung sind vielschichtig“, sagte er. Eine Migräne wird viel zu häufig nicht oder verspätet diagnostiziert und nicht adäquat behandelt.
Fremanezumab bietet die Wahl zwischen einer vierteljährlichen (3 x 225 mg) oder monatlicher (225 mg) Dosierung. Klinische Studien belegen bei Patienten mit episodischer Migräne (EM) und mit chronischer Migräne (CM) eine rasch einsetzende und anhaltende Verringerung der Reduktion der monatlichen Kopfschmerzund Migräne-Tage. Daneben kann sich auch die Lebensqualität der Patienten verbessern. Unter Langzeitbedingungen wurden bei CM-Patienten nach sechs und zwölf Monaten die Scores des Headache Impact Test (HIT-6) signifikant gebessert, bei EM-Patienten auch die Beeinträchtigungen nach dem Migraine Disability Assessment Score (MIDAS).
Real-world-Daten bestätigen die Effektivität von Fremanezumab im Therapiealltag. Die aktuellen Interimsdaten der prospektiven FINESSE-Studie mit 1.000 Erwachsenen in Deutschland und Österreich belegen die Wirksamkeit des CGRPAntikörpers: Sechs Monate nach der ersten Injektion erreichten 53,2 % der EMund 43,0 % der CM-Patienten den primären Studienendpunkt einer Verringerung der durchschnittlichen monatlichen Migräne- Tage um ≥ 50 %. Auch die Beeinträchtigungen nach HIT-6 und MIDAS gingen signifikant zurück.
„Diese verfügbaren Real-World-Daten zeigen“, sagte Katsarava, „dass Migräne-Patienten bei entsprechender Versorgung von einer Migräne-Prophylaxe deutlich profitieren können“. JL