Die Schizophrenie-Behandlung ist heute ein umfassendes stationäres, teilstationäres und ambulantes Krankheitsmanagement, das routinemäßig Begleitmaßnahmen wie psychosoziale Interventionen und Psychoedukation einschließt. Basis sind nach wie vor wirksame Antipsychotika, bevorzugt Atypika. Auch für junge Patienten, so schilderten Experten jüngst auf einem Workshop in Husum, bietet sich das bislang einzige Atypikum in Depotform, Risperdal, als eine gut verträgliche, Compliance-fördernde Therapieoption an.
Der mit Früherkennung und Behandlung psychotischer Jugendlicher erfahrene Priv.-Doz. Dr. M. Lambert, UKE Hamburg, berichtete ernüchternde Zahlen. So beträgt die Non-Compliance-Rate über zwei Jahre etwa 75%. Ca. 25% der Ersterkrankten setzen innerhalb von nur einer Woche ihre Medikamente ab, 41% der stationär Behandelten gehen nach dem Klinikaufenthalt gar nicht mehr zum Arzt. Eine Studie zeigte, dass das Rückfallrisiko ab dem ersten Tag nach Absetzen praktisch verdoppelt ist (Odds Ratio: 1,98 für Tag 1-10).
Es „ist ja auch der Vorteil der Depot-Medikamente“, so Lambert in Husum, dass dies bei Therapie mit Mitteln wie dem langwirkenden Risperdal nicht passieren kann. Außerdem betonte er das Fehlen nebenwirkungsträchtiger „Early-peak“- Phänomene. „Sie werden weniger Prolaktinanstiege und auch weniger EPS haben“, klärte Lambert auf, aber eine genauso hohe Wirksamkeit wie bei oralem Risperidon. Compliance-Probleme sind „nicht mehr das Kriterium für die Depot-Gabe. Consta kriegt, wer es will“, beschrieb er kurz und knapp die Therapiewahl unter Patientenbeteiligung. Er schloss dabei explizit Erst- bzw. Kurzerkrankte ein, die ebenfalls von hohen Response- und Remissionsraten profitieren.
Auf dem Workshop wurde ferner deutlich, dass diese Vorteile in allen Settings zum Tragen kommen: Risperdal in Depotform, so Dr. J. Schwarz, Tagesklinik Husum der Fachklinik Beklum, „setzen wir auch gern ein, weil es beide Vorteile [Atypie und Depot] miteinander verbindet“.
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