Antiepileptikum bei bipolarer Störung

Neuro-Depesche 3/2002

Auch Depression geht zurück

US-amerikanische Psychiater berichten von ihren praktischen Erfahrungen mit Valproat und Lithium in der Behandlung von Patienten mit bipolaren Störungen. Valproat besserte auch in Monotherapie die depressiven Symptome signifikant.

In dem ambulanten Patientengut einer universitären psychiatrischen Klinik befanden sich 38 Patienten, die insgesamt 41 Behandlungen mit Valproat oder Lithium durchlaufen hatten. Bei einer durchschnittlichen Nachbeobachtungsphase von 90 Tagen ergab sich anhand der einschlägigen Rating-Skalen zur Symptomschwere und der Ansprechrate folgendes Bild: Zwischen beiden Medikationen - Lithium bzw. Valproat in einer durchschnittlichen Dosis von 876 bzw. 950 mg/d - ergaben sich nach CGI-BP mit sieben von 13 bzw. neun von 15 global gebesserten Patienten keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der Wirksamkeit. Auch ein klinisch relevanter Rückgang der depressiven Symptome war mit sieben von 13 bzw. acht von 15 Behandlungen etwa gleich häufig zu verzeichnen. Ferner sprachen Lithium-Nonresponder auf Valproat mit einer hohen Rate von 50% an, im umgekehrten Fall sprachen auf die Lithium-Gabe 44% an. Mit prozentualen Anteilen von 24% vs. 7% wurde Valproat dreimal häufiger monotherapeutisch eingesetzt als Lithium. Valproat reduzierte bei einer Behandlungsdauer von 27 Wochen mit Ansprechen bei sieben von zehn Patienten (nach CGI-BP) und Rückgängen der HDRS-Skalenwerte von durchschnittlich 14,8 auf 7,6 Punkte die depressiven Symptome besonders eindrucksvoll.

Quelle: Ghaemi, SN: Long-term naturalistic treatment of depressive symptoms in bipolar illness with divalproex vs. lithium in the setting of minimal antidepressant use, Zeitschrift: JOURNAL OF AFFECTIVE DISORDERS, Ausgabe 65 (2001), Seiten: 281-287

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