Neue Vergleichsstudien

Neuro-Depesche 10/2004

Atypikum mit breit gefächerter Wirkung bei Schizophrenie

Neue Studiendaten bestätigen, dass mit dem atypischen Antipsychotikum Quetiapin eine rasche und anhaltende Besserung nicht nur der Positivsymptome, sondern eines breites Spektrums der Schizophrenie-Symptome erreicht werden kann. Für die klinische Effektivität des Atypikums spricht neben der guten Wirksamkeit, wie Posterpräsentatioen zeigen, außerdem die ausgezeichnete Verträglichkeit.

In drei Studien wurden Quetiapin und andere etablierte Atypika bei schizophren erkrankten Patienten eingesetzt. In einer achtwöchigen Doppelblindstudie an 673 Akutpatienten kam es unter Risperidon (im Mittel 5,2 mg/d) und Quetiapin (im Mittel: 525 mg/d) zu einer praktisch gleich guten Verbesserung der globalen Kognition. Einige spezifische kognitive Funktion wie phonologische Fluenz und verzögertes Erinnern wurden in der Quetiapin-Gruppe aber signifikant stärker gebessert. In einer direkten Vergleichsstudie über 16 Wochen an 65 Patienten ergab sich in Woche 8 eine Besserung des PANSS-Gesamtscores um 34,3% (Quetiapin), 30,0% (Olanzapin) und 26,5% (Risperidon). Ebenfalls in Woche 8 war eine Gewichtszunahme (> 5% gegenüber Baseline) bei 37,5% und 28% der Patienten der Olanzapin- bzw. Risperidon-Gruppe, aber nur bei 16% der mit Quetiapin Behandelten zu beobachten. In einer zwölfwöchigen Studie erhielten 44 Patienten mit dominierender Negativsymptomatik doppelblind Quetiapin oder Risperidon. Erneut kam es zu einer vergleichbar guten Wirkung der beiden Atypika auf Gesamt- und Negativ-Subscore der PANSS. Die Aufmerksamkeit nach SANS-Subskala wurde unter Quetiapin (in Woche 12) günstiger beeinflusst. Während sich bei den mit Risperidon behandelten Patienten gegenüber den Ausgangswerten in den Wochen 3, 4, 5 und 7 eine signifikante EPS-Zunahme zeigte, kam es unter Quetiapin nach Simpson Angus Scale zu keinen Verschlechterungen. (JL)

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