Medikamentöse Therapie
Neuro-Depesche 11/2008
Atypika auch bei PTBS wirksam?
Die Wirksamkeit atypischer Antipsychotika in der Behandlung der posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) wurde bislang nur in kleineren Studien geprüft. Darin hatten sie sich – ungeachtet der Anwesenheit psychotischer Symptome – bei therapierefraktären Patienten als hilfreich erwiesen. Psychiater in Seoul/Südkorea untersuchten die Therapieeffekte der Atypika nun in einer Metaanalyse.
Fazit
?! Aufgrund der Chronifizierungsgefahr und beträchtlichen Verschlechterung der Lebensqualität der Betroffen sollte eine PTBS rasch und konsequent behandelt werden, gegebenenfalls auch medikamentös. Auf die üblicherweise eingesetzten SSRI sprechen Studien zufolge (Stein et al., 2006) aber nur etwa 60% der Patienten an. Da viele PTBS-Patienten auch psychotische Symptome entwickeln, bieten sich (atypische) Antipsychotika an. Auch wenn eine Metaanalyse keine randomisierte, kontrollierte Studie ersetzen kann, deutet diese unabhängig durchgeführte metaanalytische Auswertung auf einen mittelgradigen, aber signifikanten Therapieeffekt für die beiden untersuchten Substanzen hin. Nebenwirkungen wie Gewichtszunahme sollten, so die Autoren, in einer Behandlungsentscheidung stets berücksichtigt werden.