Die Präparate Inotersen (einmal wöchentlich s.c.) und Patisiran (alle drei Wochen i.v.) reduzieren das amyloidogene Vorläuferprotein Transthyretin um 79 % bzw. 81 % und greifen damit wirksam in die Amyloid- Kaskade ein.
In der Studie NEURO‐TTR ergab sich gegenüber Placebo unter Inotersen – ab dem achtem Behandlungsmonat und bis Monat 15 anhaltend – eine signifikante Verbesserung im modifiziertem Neuropathy Impairment Score + 7 (NIS + 7) und in der Lebensqualität der Patienten nach dem Norfolk Quality of Life - Diabetic Neuropathy (Norfolk QOL‐DN). In der Studie APOLLO zeigten sich unter Patisiran – ab Monat 9 und bis 18 Monate anhaltend – ebenfalls signifikante Besserungen in der mNIS + 7 und der Neuropathie-bezogenen Lebensqualität nach Norfolk QOL - DN.
Anhaltende/r Verträglichkeit und Nutzen des ASO und des RNAi wurden in den Open-label-Verlängerungen von NEUROTTR bzw. APOLLO belegt. Dass sich beide Präparate in den jeweiligen Subgruppen als wirksam erwiesen, spricht für ihre breite Einsetzbarkeit. Aufgrund von Unterschieden in Studiendesign, Endpunkten und Patientenpopulationen, so die Autoren, ist ein direkter Vergleich von Inotersen und Patisiran in NEURO-TTR und APOLLO nicht möglich. Wichtige Unterschiede wie Prämedikation, Monitoring-Maßnahmen etc. sind zu beachten.
Andere Therapien wie Lebertransplantation, Tafamidis (in Europa zur THerapie im Frühstadium indiziert) und das NSAID Diflunisal sind mit unklarer Wirksamkeit bei bestimmten Patientengruppen und/oder höherer Nebenwirkungslast verbunden. Daher sind Inotersen und Patisiran bei hATTR die bevorzugten Therapieoptionen. HL