Neuromyelitis optica
AQP4-Ak-Prävalenz im Vergleich
Die Neuromyelitis optica (NMO) – früher als Unterform der MS und inzwischen als eigene Krankheitsentität angesehen – geht zu etwa 70 % - 80 % mit der Anwesenheit von Aquaporin-4-Autoantikörpern (AQP4-Ak) einher. Jetzt wurde geprüft, bei welchen Formen anderer entzündlicher demyelinisierender ZNS-Erkrankungen als der typischen MS der AQP4-Ak-Nachweis positiv ausfällt.
Kommentar
Die NMO wird im Frühstadium häufig mit einer MS verwechselt. Das kann wichtige klinische Konsequenzen haben: Während bei der MS viele immunmodulatorische Therapien greifen, haben sich diese bei der NMO als unwirksam oder sogar schädlich erwiesen. So rechtfertigt die NMO-Diagnose die Erwägung einer Immunsuppression. Da der AQP4-Ak-Test in dieser Studie nur bei 10 % der Patienten mit anderen entzündlichen demyelinisierenden ZNS-Erkrankungen als der MS positiv ausfiel, empfehlen die Autoren dringend, ihn nicht nur bei TM- und ON-Patienten einzusetzen, sondern auch bei ADEM-Patienten oder bei sonstigen atypisch erscheinenden MS-Fällen.
Sakalauskaité-Juodeikiené E et al.: Detection of aquaporin-4 antibodies for ... Brain Behav 2018; 8(11): e01129 [Epub 3. Okt.; doi: 10.1002/brb3.1129]