Neue Therapieerfolge bei fortgeschrittenem Morbus Parkinson

Neuro-Depesche 12/2010

Apomorphin-Behandlung bei Off-Phasen indiziert

Im Rahmen des Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) berichteten auf einem Satelliten-Symposium namhafte, internationale Neurologen unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Claudia Trenkwalder, Kassel, über aktuelle Behandlungsstrategien bei Parkinson-Patienten insbesondere bei motorischen und nicht-motorischen Off-Phasen. Dabei spielen nicht-motorische Symptome eine oft unterschätzte, aber entscheidende Rolle für die Lebensqualität der Patienten und gelten in der Behandlung als therapeutische Herausforderung.

Bei Morbus Parkinson kommt es im Langzeitverlauf häufig zu Wirkfluktuationen der oralen Arzneimittel und damit zu Off-Phasen, die durch eine orale Medikation nicht zufriedenstellend kontrolliert werden können. In diesen Fällen kann der hochpotente Dopaminagonist Apomorphin eingesetzt werden, sagte Doz. Dr. Regina Katzenschlager, Wien, der aufgrund niedriger oraler Bioverfügbarkeit parenteral in Form eines Pens oder kontinuierlich mit einer Apomorphin-Pumpe appliziert wird. Unter intermittierender subkutaner Injektionstherapie mittels eines Pens können die täglichen Off-Zeiten signifikant um etwa 50% reduziert werden. Insbesondere Patienten mit plötzlichen unerwarteten Off-Phasen profitieren von dieser schnell wirksamen Akutmedikation.

Ist mit dem Fortschreiten der Erkrankung die Injektionsfrequenz stark erhöht, sollte den Patienten eine Apomorphin-Pumpentherapie ermöglicht werden. Durch eine kontinuierliche Infusion kann die tägliche Off-Zeit um mehr als 50% reduziert werden. Trenkwalderberichtete dazu über eine neue multizentrische, offene Anwendungsbeobachtung, bei der insgesamt 62 Patienten auf eine kontinuierliche Therapie mit subkutanem Apomorphin mittels Pumpensystem eingestellt wurden: „Die Parkinson-Patienten im fortgeschrittenen Stadium wurden über zwei Jahre mit einer mittleren Dosis von 5 mg/h Apomorphin behandelt. Die Patienten, die nach zwei Jahren die AWB beendeten, zeigten eine deutlich bessere motorische Leistung (UPDRS III) und geringere Off-Zeiten, als zu Beginn der Therapie.“

Neben motorischen Störungen schränken nicht-motorische Symptome (NMS) wie Depressionen, Tagesmüdigkeit, Schlafstörungen oder gastrointestinale Probleme die Lebensqualität erheblich ein. Dazu präsentierte Prof. Dr. K. Ray Chaudhuri, London, neue Daten einer europaweiten multizentrischen Studie zum Einfluss von Apomorphin-Infusionen auf NMS. Diese zeigt vor allem eine Verbesserung von Schlaf, nächtlichem Harndrang, Schmerzen, Speichelfluss oder Stimmung.

<

Lesen Sie den ganzen Artikel

Fachgruppen-Login


Zugangsdaten vergessen?

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x