Hohes Demenzrisiko für Diabetiker

Neuro-Depesche 10/2002

APOE-Epsilon4-Träger besonders gefährdet

Longitudinalstudien belegen einen Zusammenhang von Diabetes und Demenz. Wie verhält es sich dabei mit einer genetischen Disposition?

Der Zusammenhang zwischen Typ-2-Diabetes, Apolipoprotein-E (APOE)-Status und Demenz wurde in einer Longitudinalstudie anhand der Daten der bevölkerungsbasierten Honolulu-Asia Aging Study an 2574 US-Amerikanern japanischer Abstammung geprüft. Berücksichtigt wurden ferner die Daten von 216 Autopsien. Typ-2-Diabetes wurde anhand eines Interviews und Blutglukosemessung, eine Demenz durch klinische Diagnostik und MRT diagnostiziert. Ein Typ-2-Diabetes war mit einer relativen Wahrscheinlichkeit (Rate ratio) von 1,5 mit dem Auftreten einer Demenz assoziiert (RR Alzheimer Demenz: 1,8; RR vaskuläre Demenz: 2,3). In der Untergruppe von Studienteilnehmern mit Diabetes und ApoE-Epsilon4-Allel stieg die RR - verglichen mit Studienteilnehmern, die keinen der beiden Risikofaktoren aufwiesen - für eine Alzheimer-Demenz sogar auf 5,5 an. Die Autopsie bestätigte die Erkenntnisse: Patienten mit Diabetes und dem Alzheimer prädisponierenden APOE-Allel wiesen eine höhere Rate an hippokampalen neuritischen Plaques und Neurofibrillen im Kortex und Hippokampus auf. Außerdem hatten diese Patienten ein erhöhtes Risiko für eine zerebrale Amyloid-Angiopathie.

Quelle: Peila, R: Type 2 diabetes, APOE gene, and the risk for dementia and related pathologies: The Honolulu-Asia Aging Study, Zeitschrift: DIABETES, Ausgabe 51 (2002), Seiten: 1256-1262

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