Trotz Überschneidungen
Neuro-Depesche 5/2012
Apathie und Depression streng unterscheiden!
Zu den häufigsten gemeinsam auftretenden Verhaltensstörungen bzw. psychiatrischen Erkrankungen bei Patienten mit Morbus Parkinson gehören die Apathie und die Depression. Dass eine Apathie auch unabhängig von Depression und kognitiven Beeinträchtigungen vorkommt, konnten Forscher der Universität Belgrad in der bis jetzt größten klinischen Populationsstudie zu dieser Thematik nun aktuell bestätigen.
Fazit
?! Abgesehen von diversen Symptomüberlappungen scheinen Apathie und Depression bei Parkinson-Patienten getrennte Entitäten zu sein, die häufig gemeinsam, durchaus aber auch getrennt voneinander auftreten. Da sich eine falsche Diagnose bzw. ungeeignete Therapie negativ auswirken kann – z. B. können Antidepressiva eine Apathie verschlechtern – sollte sorgfältig zwischen den beiden Phänomenen unterschieden werden. Der adäquate Umgang mit Apathie und Depression sollte integraler Bestandteil der Versorgung sein, um weitreichende Beeinträchtigungen der Lebensqualität der Patienten und ihrer Angehörigen zu vermeiden oder zu verringern.