Trotz Überschneidungen

Neuro-Depesche 5/2012

Apathie und Depression streng unterscheiden!

Zu den häufigsten gemeinsam auftretenden Verhaltensstörungen bzw. psychiatrischen Erkrankungen bei Patienten mit Morbus Parkinson gehören die Apathie und die Depression. Dass eine Apathie auch unabhängig von Depression und kognitiven Beeinträchtigungen vorkommt, konnten Forscher der Universität Belgrad in der bis jetzt größten klinischen Populationsstudie zu dieser Thematik nun aktuell bestätigen.

Insgesamt 360 Parkinson-Patienten wurden mit der Starkstein's Apathy Scale (AS) und der 17-Items umfassenden Hamilton Depression Rating Scale (HDRS17) sowie dem Mini-Mental State Test (MMST) auf Apathie, Depression und kognitive Beeinträchtigungen untersucht. Die Parkinson-Symptomatik wurde sowohl mittels Hoehn & Yahr-Stadium (H&Y) als auch der Unified Parkinson Disease Rating Skala (UPDRS) beurteilt.

Bei 133 der 360 Teilnehmer (36,9%) lag eine Apathie in Kombination mit einer Depression vor. Eine Depression ohne Apathie bestand bei 16 (4,4%) und eine Apathie ohne Depression bei 84 Patienten (23,3%). Nur 127 Parkinson-Patienten (35,2%) litten unter keiner der beiden Störungen.

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Fazit
?! Abgesehen von diversen Symptom­überlappungen scheinen Apathie und Depression bei Parkinson-Patienten getrennte Entitäten zu sein, die häufig gemeinsam, durchaus aber auch getrennt voneinander auftreten. Da sich eine falsche Diagnose bzw. ungeeignete Therapie negativ auswirken kann – z. B. können Antidepressiva eine Apathie verschlechtern – sollte sorgfältig zwischen den beiden Phänomenen unterschieden werden. Der adäquate Umgang mit Apathie und Depression sollte integraler Bestandteil der Versorgung sein, um weitreichende Beeinträchtigungen der Lebensqualität der Patienten und ihrer Angehörigen zu vermeiden oder zu verringern.

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