Geschlechtsspezifisches Risiko

Neuro-Depesche 6/2004

Anzahl der Entbindungen entscheidend!

In einer deutschen Studie wurden die Prävalenz des Restless legs Syndrom (RLS) und seine Risikofaktoren in der Normalbevölkerung ermittelt.

Ausgewertet wurde eine repräsentative Zufallsstichprobe der erwachsenen Bevölkerung Vorpommerns. 4310 Personen im Alter zwischen 20 und 79 Jahren unterzogen sich einer direkten Befragung zu RLS-Symptomen nach den vier Minimalkriterien der "International Restless Legs Syndrome Study Group". Die Prävalenz des RLS in der Teilnehmergruppe betrug 10,6% - mit steigender Tendenz mit zunehmendem Alter. Die weiblichen Probanden waren dabei fast doppelt so häufig betroffen wie Männer (13,4% vs. 7,6%). Kinderlose Frauen wiesen aber bis zum 64. Lebensjahr ähnliche Prävalenzraten auf wie die Männer. Bei den weiblichen Befragten konnte eine positive, graduell zunehmende Korrelation zwischen Erkrankungsrisiko und Anzahl der Entbindungen festgestellt werden. Frauen mit einem Kind waren doppelt so stark RLS-gefährdet wie die kinderlosen Teilnehmerinnen (Odds ratio = 1,98), während für Frauen mit zwei Kindern sogar ein dreifach erhöhtes Erkrankungsrisiko bestand. (OR: 3,04). Mütter mit drei oder mehr Kindern musste sogar eine noch höhere Erkrankungswahrscheinlichkeit (OR = 3,57) zugeordnet werden.

Quelle: Berger, K: Sex and the risk of restless legs syndrome in the general population, Zeitschrift: ARCHIVES OF INTERNAL MEDICINE, Ausgabe 164 (2004), Seiten: 196-202

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