262 Personen der großen nordschwedischen bevölkerungsbasierten Kohortenstudie Betula (n = 4425), die später eine Alzheimer-Krankheit (AD) entwickelten, wurden mit einer auf Alter, APOEε4- Status etc. gematchten Kontrollgruppe von 262 Personen ohne spätere AD verglichen.“ Alle waren HSV1-Träger. Das Durchschnittsalter betrug etwa 70 Jahre, jeweils 75 % waren Frauen und jeweils 49 % wiesen mindestens ein APOEε4- Allel auf. Die durchschnittliche Nachbeobachtungszeit betrug 9,7 bzw. 13,5 Jahre.
Risiko mehr als 70 % geringer
Antivirale Medikamente (d. h. Nukleosid- Analoga; ATC-Code J05AB) hatten 20 der über die Jahre kognitiv unauffällig gebliebenen Teilnehmer erhalten, aber nur sechs derjenigen mit späterer AD (7,6 % vs. 2,3 %; p = 0,006). Angepasst an die Follow-up-Dauer zeigte die Regressionsanalyse eine signifikante Reduktion des AD-Risikos um mehr als 70 %, wenn früher ein antivirales Medikament verordnet worden war (Odds Ratio [OR]: 0,287, p = 0,018) (Abb.).
Die Subgruppenanalyse ergab eine Assoziation der antiviralen Therapie mit einem verringertem AD-Risiko sowohl bei den 134 Nicht-APOEε4-Trägern (um ca. 75 %; OR: 0,242; p = 0,042) als auch bei den 128 Allel-Trägern (um ca. 63 %; OR: 0,370, p = 0,227; nicht signifikant). JL