Es wurden 22 Studien mit einer Dauer von mindestens 24 Wochen identifiziert, in denen Erwachsene mit Schizophrenie oder schizoaffektiver Störung zwei Dosen des gleichen Antipsychotikums erhalten hatten. Ausgeschlossen waren Studien mit Patienten mit erster psychotischer Episode oder behandlungsresistenter Schizophrenie. Die 3.282 Studienteilnehmer (65,9 % Männer) waren durchschnittlich 38 Jahre alt.
Unterschieden wurde bei den Antipsychotika zwischen einer von der International Consensus Study empfohlenen Standarddosis (StD), einer niedrigen (50 - 99 % der StD-Untergrenze) und einer sehr niedrigen Dosis (< 50 % der StD-UG). Ko-primäre Endpunkte waren Rückfall und Therapieabbruch jedweder Ursache.
Eindeutige Resultate
Im Vergleich zur StD erhöhte eine niedrige Dosis das Rückfallrisiko (in 16 Studien mit 1.920 Teilnehmern) signifikant um 44 % (Relativs Risiko [RR]: 1,44; 95 %-KI: 1,10 - 1, 87; p = 0,0076; Studienheterogenität [I2]: 46 %) und das Risiko eines Abbruchs um 12 % (RR: 1,12; 1,03 - 1,22; p = 0,0085; I2: 0 %). Eine sehr niedrige Dosis erhöhte (in 13 Studien mit 2.058 Teilnehmern) das Rückfallrisiko gegenüber der StD um 72 % (RR: 1,72, 95 %-KI: 1,29 - 2,29; p = 0,0002; I2: 70 %) und das Abbruchrisiko (in elf Studien mit 1.866 Teilnehmern) um 31 % (RR: 1,31; 95 %-KI: 1,11 - 1,54; p = 0,0011; I2: 63 %). Eine sehr niedrige gegenüber einer niedrigen Dosis erhöhte (in fünf Studien mit 686 Teilnehmern) weder das Risiko für einen Rückfall signifikant (RR: 1,31; 95 %-KI: 0,96 - 1,79; p = 0,092; I2: 51 %) noch für einen Abbruch (RR: 1,11; 95 %-KI: 0,95 - 1,30; p = 0,18; I2: 43 %).
Diverse Subgruppenanalysen (Doppelblinde/offene Studien, Typika/ Atypika, orale/Depot-Antipsychotika) stimmten mit den Hauptergebnissen überein. Trotz aller Einschränkungen einer derartigen Analyse empfehlen die Autoren, die Antipsychotika- Standarddosis im Zweifelsfall nicht zu senken. JL