Schmerztherapie bei Guillain-Barré-Syndrom

Neuro-Depesche 7/2003

Antiepileptikum in Doppelblindstudie hocheffektiv

Schmerzsyndrome bei Patienten mit Guillain-Barré-Syndrom (GBS) sind sowohl neuropathischen als auch nozizeptiven Ursprungs. Dieser spezielle "bimodale" Schmerz wurde nun in einer doppelblinden Cross-over-Studie mit dem Antiepileptikum Gabapentin erfolgreich behandelt.

Die 18 GBS-Patienten waren zur Beatmung auf eine Intensivstation verlegt worden. Sie erhielten nach Randomisierung für sieben Tage Gabapentin (15 mg/kg KG/d in 3 Dosen) oder Plazebo. Nach einer zweitägigen Wash-out-Phase wechselten die Patienten in die jeweils andere Gruppe. Primäres Wirksamkeitskriterium waren die Patientenratings auf einer numerischen Schmerzskala von 0 bis 10; dokumentiert wurden ferner der Bedarf an einem zusätzlichen Analgetikum und die Verträglichkeit. Unter Gabapentin nahm der Schmerzskalenwert in zwei Tagen von durchschnittlich 7,22 auf 2,33 ab und blieb mit Werten von 2,06 auch während der verbleibenden fünf Tage auf diesem niedrigen Niveau. Die Inanspruchnahme der Rettungsmedikation (2 µg/kg KG Fentanyl bei Überschreiten eines Schmerzskalenwertes von 5) nahm zwischen erstem und siebtem Tag unter Gabapentin (von 211,11 auf 65,53 µg) gegenüber Plazebo (von 319,44 auf 316,67µg) signifikant stärker ab. Nebenwirkungen wie Übelkeit bei fünf und Obstipation bei einem Patienten waren unter Plazebo häufiger, auch eine Sedierung war unter Gabapentin seltener.

Quelle: Pandey, CK: Gabapentin for the treatment of pain in guillain-barre syndrome: a double-blinded, placebo-controlled, crossover study, Zeitschrift: ANESTHESIA AND ANALGESIA, Ausgabe 95 (2002), Seiten: 1719-1723

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x