126 erwachsene, ambulant vom Hausarzt behandelte Patienten (durchschnittlich 52 Jahre alt; 62% Frauen) litten nach dem Patient Health Questionnaire-9 (PHQ-9; 0–27 Punkte) gegenwärtig unter einer leichten bis mittelschweren Depression (PHQ-9-Scores 5-19).
Nach Randomisierung wurden im Crossover- Design zwei jeweils sechswöchige Studienphasen durchgeführt, in denen eine Teilnehmergruppe zusätzlich zu ihrer medikamentösen (64%) oder nicht-medikamentösen (antidepressiven) Therapie 2000 mg/d Magnesiumchlorid (= 248 mg/d elementares Mg) erhielten. Die andere Gruppe startete die Mg-Supplementierung verzögert in Woche 7. Die Depressivität wurde kontinuierlich anhand zweier Telefonate pro Woche erfasst. Auswertbar waren 112 der 126 Teilnehmer. Nach dem „Pill count“ betrug die durchschnittliche Adhärenzrate 83%.
Nach den PHQ-9-Veränderungen als primärem Endpunkt hatte die Mg-Einnahme nach sechs Wochen am Ende der jeweiligen Phasen zu klinisch relevanten und statistisch signifikanten Verbesserungen um netto 6,0 Punkte geführt (KI: -7,9 bis -4,2; p < 0,001). Die ersten Therapieeffekte wurden bereits innerhalb der ersten zwei Wochen beobachtet. Zusätzlich kam es nach den Werten der Skala Generalized Anxiety Disorders-7 (0–21 Punkte) zu einer Verringerung der Ängstlichkeit (netto) um 4,5 Punkte (KI: -6,6 bis -2,4; p < 0,001).
Die Therapiewirkungen von Mg hingen der Regressionsanalyse zufolge nicht von Alter, Geschlecht, initialer Depressions-/Angstschwere, anfänglichen Mg-Spiegeln, jeweiliger antidepressiver Therapie bzw. dem verwendeten Antidepressivum, nicht einmal von der Adhärenz ab. Die Supplementierung wurde generell gut vertragen, häufigste Nebenwirkung war wie erwartet Diarrhö (n = 8). Nur ein Teilnehmer schied nebenwirkungsbedingt (Übelkeit und Lethargie) vorzeitig aus. Kopfschmerz war unter Mg signifikant seltener.
61% der Studienteilnehmer berichteten, dass sie auch in Zukunft Magnesium einnehmen würden. Für 20% kam dies nicht in Frage. Der Rest war unentschieden. JL
.