In der Behandlung der Demenz vom Alzheimer-Typ (DAT) müssen neben den Kognitionsverschlechterungen besonders auch die nicht-kognitiven Symptome beachtet werden. Große Studien belegen, dass der dual wirkende AChE-Hemmer Galantamin auf beide Symptombereiche wirkt – und nach Einschätzung von Prof. Markus Jüptner, Mülheim, anderen Antidementiva teils klar überlegen ist.
Insbesondere Wahn, Halluzinationen, Unruhe, Angst, Apathie etc. belasten die Patienten, aber auch die pflegenden Angehörigen stark. Da diese neuropsychiatrischen Symptome häufig zur Heimunterbringung führen, lässt sich diese durch eine umfassend wirksame Therapie um bis zu zwei Jahre hinauszögern. Nur für Galantamin bestätigte das IQWiG in seinem Abschlussbericht Hinweise auf eine Besserung demenzbedingter Störungen wie Wahn und psychomotorische Unruhe.
Wie u. a. die Studie SERAD an mehr als 400 Patienten mit MMST-Werten von 5 bis 12 Punkten zeigt, lassen sich mit Galantamin nicht nur Patienten mit leichter bis mittelschwerer, sondern auch mit fortgeschrittener DAT erfolgreich behandeln, berichtete Jüptner in Köln. Dem für die schwere DAT zugelassenen Memantine schreibt das IQWiG in seinem Vorbericht dagegen keinen nachweisbaren Nutzen im Hinblick auf Kognition, Psychopathologie, Pflegeaufwand etc. zu. „Bei Alzheimer-Patienten tue ich mich schwer, etwas zu sehen“, so Jüptners Erfahrungen mit Memantine.
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