Komorbidität bei dysthymer Störung

Neuro-Depesche 11/2003

Angststörung verschlechtert Prognose

Komorbide Angststörungen wirken sich ungünstig auf Ausprägung und Verlauf einer Major Depression aus. Ob Ähnliches auch bei dysthymer Störung gilt, untersuchten nun New Yorker Psychologen.

86 dysthyme Patienten wurden im Laufe von fünf Jahren mehrfach psychiatrisch untersucht, bei Einschluss in die Studie, nach zweieinhalb Jahren und zu Studienende. 50 Patienten litten mit einer zusätzlichen akuten Major Depression und einer "Double depression", 32 wiesen eine komorbide Angststörung auf. Zu allen drei Untersuchungszeitpunkten hatten die Patienten mit komorbider Angsterkrankung höhere Werte auf der Hamilton Rating Scale for Depression (HRSD). Es erholten sich nach der Longitudinal Interval Follow-Up Evaluation (LIFE) auch nur halb so viele Patienten von der dysthymen Erkrankung wie unter den ausschließlich dysthym erkrankten Personen (31% vs. 61%). Nur fünf der komorbiden Patienten wurden von dysthymer Störung und Angsterkrankung zugleich geheilt. 71% der Patienten erlitten im Fünfjahreszeitraum eine akute Angststörungsepisode.

Quelle: Shankman, SA: The impact of comorbid anxiety disorders on the course of systhymic disorder: a 5-year prospective longitudinal study, Zeitschrift: JOURNAL OF AFFECTIVE DISORDERS, Ausgabe 70 (2002), Seiten: 211-217

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