Dank raschem Wirkeintritt

Neuro-Depesche 4/2005

Anfallsschutz von Anfang an

Der schnelle Schutz vor weiteren Anfällen ist ein wichtiger Aspekt der antiepileptischen Therapie. Er wird durch viele alte und auch neue Antiepileptika nicht geboten, da deren therapeutische Dosen erst nach aufwendiger Titrierung erreicht werden. Der Wirkeintritt des modernen Antiepileptikums Levetiracetam wurde nun in der gepoolten Analyse der Daten dreier plazebokontrollierter Doppelblindstudien untersucht.

Bei Levetiracetam handelt es sich um ein gut verträgliches Antiepileptikum zur Add-on-Therapie erwachsener Patienten mit partiellen Anfällen. Die Behandlung kann direkt mit therapeutischen Dosen (ab 1000 mg/d) begonnen werden. Ob sich der schnelle Eintritt des Steady state (nach zwei Tagen) auch in einem raschen Wirkeintritt widerspiegelt, wurde anhand der Daten von 883 Patienten geprüft. Bei den 576 zur Add-on-Therapie mit Levetiracetam randomisierten Patienten betrug die Tagesdosis 333 mg (n = 96) oder 1000 mg (n = 480). Während es unter Plazebo (n = 307) zu keinen wesentlichen Veränderungen kam, erhöhte sich in den ersten drei Behandlungstagen der Anteil anfallsfreier Patienten in der Gruppe mit 1000 mg/d Levetiracetam gegenüber dem Tag vor Therapiebeginn signifikant um 15% (Tag 1) und 17% (Tag 2, Tag 3). In der Gruppe mit der niedrigeren Levetiracetam-Dosis betrugen die entsprechenden Werte 7%, 9% und 9%. Die Wahrscheinlichkeit einer Anfallsfreiheit war doppelt so hoch wie unter Plazebo: Die Odds ratios unter 1000 mg/d Levetiracetam lagen bei 2,3 (Tag 1), 2,5 (Tag 2) und 2,7 (Tag 3). Der Unterschied zu Plazebo war signifikant. Unter dem niedriger dosierten Levetiracetam betrugen die OR 1,7, 1,6 und 1,8; hier ergab sich zumindest ein Trend zugunsten von Levetiracetam.

Quelle: French, J: Rapid onset of action of levetiracetam in refractory epilepsy patients, Zeitschrift: EPILEPSIA, Ausgabe 46 (2005), Seiten: 324-326

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