Epidemiologische Untersuchung

Neuro-Depesche 2/2003

Anfallsrisiko durch MS erhöht?

Amerikanische Wissenschaftler überprüften in einer bevölkerungsbasierten Studie die Hypothese, dass Patienten mit multipler Sklerose (MS) ein erhöhtes Risiko für epileptische Anfälle aufweisen.

Analysiert wurden die medizinischen Daten aller MS-Patienten aus Olmsted County in Minnesota (USA) aus den Jahren 1935 bis 1991. Die Inzidenz epileptischer Anfälle wurde in drei Kategorien berechnet: Anfälle, die nach der Diagnose MS auftraten (Gruppe A), Anfälle, die nach den ersten MS-Symptomen auftraten (Gruppe B) sowie alle Anfälle unabhängig vom Zeitpunkt ihres Auftretens (Gruppe C). Die Inzidenzen wurden nach US-Bevölkerungsdaten altersadjustiert und mit den entsprechenden Inzidenzraten der Allgemeinbevölkerung von Olmsted County verglichen. Die Daten von 208 Patienten konnten ausgewertet werden. Die alterskorrigierte Inzidenz epileptischer Anfälle bei MS-Patienten in Gruppe A lag bei 61 pro 100 000 Personenjahren und war damit exakt so hoch wie die in der Allgemeinbevölkerung von Olmsted County. In der Patientengruppe mit Anfällen nach Manifestation der MS-Symptome (Gruppe B, n = 8) betrug die altersadjustierte Inzidenzrate 80 pro 100 000 Personenjahre und in Gruppe C 82 pro 100 000 Personenjahre.

Quelle: Nyquist, PA: Incidence of seizures in patients with multiple sclerosis: a population-based study, Zeitschrift: MAYO CLINIC PROCEEDINGS, Ausgabe 77 (2002), Seiten: 910-912

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