Therapieresistente partielle Anfälle

Neuro-Depesche 5/2014

Anfallsreduktion durch Fokus-Stimulation

Mit einem responsiven Neurostimulations-System (RNS) werden bei beginnender epileptischer Aktivität epileptogene Foci in kortikalen Regionen stimuliert, um die Aktivitätsausweitung und Anfallsentstehung zu unterbinden. Epileptologen aus Los Angeles prüften nun die Wirksamkeit und Sicherheit dieser invasiven Methode. Über zwei Jahre ergab sich eine deutliche, im Verlauf sogar zunehmend stärkere Anfallsreduktion.

An der multizentrischen randomisierten Doppelblindstudie nahmen Patienten mit medikamentös nicht ausreichend kontrollierbaren Anfällen mit Ursprung in einem oder zwei epileptischen Foci, zumeist in mesialen Temorallapenregionen, teil. Einen Monat nach der Implantation der sensitiven subduralen „Cortical strips“ wurden 191 von ihnen im Verhältnis 1:1 zu einer aktiven RNS der jeweils identifizierten Foci oder einer Scheinstimulation über vier Monate randomisiert. Nach insgesamt fünf Monaten wurden alle Patienten in einer offenen Verlängerung dauerhaft für zwei Jahre stimuliert.

Am Ende der Doppelblindphase (n = 187) waren die Anfälle gegenüber Baseline in der aktiven RNS-Gruppe um 37,9% reduziert, unter der Scheinstimulation aber nur um 17,3% (p = 0,012). In der offenen Studienphase betrug die mediane prozentuale Anfallsreduktion gegenüber dem Ausgangszustand nach einem Jahr 44% und nach zwei Jahren 53% (p < 0,0001). Dies war von der Fokuslokalisation und Medikationsänderungen praktisch unabhängig. 16 Patienten (9%) waren am Ende über mindestens drei Monate anfallsfrei, bei 13 (7%) nahmen die Anfälle maßgeblich zu. Die Lebensqualität nach dem Quality of Life in Epilepsy Inventory (QOLIE-89) war sowohl nach dem ersten als auch nach dem zweiten Jahr signifikant höher (p < 0,001).

Unerwünschte Ereignisse (UE) stimmten mit den bekannten Risiken implantierter Geräte, sonstiger antiepileptischer Behandlungen und der Anfälle an sich überein. Wie die Autoren hervorheben, kam es zu keinen negativen Effekten auf die neuropsychologischen Funktionen wie visuelles und verbales Gedächtnis, Sprache und kognitive Flexibilität sowie auf die Stimmung nach dem Beck Depression Inventory II (BDI-II) oder dem Profile of Mood States (POMS). Teils besserten sich diese Parameter sogar.

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