Therapierefraktäre Epilepsie

Neuro-Depesche 7/2003

Anfallsfrequenz durch VNS bei Kindern halbiert

Zunehmend etabliert sich die Vagusnervstimulation (VNS) als Therapieoption bei unzureichend behandelbarer Epilepsie: Schon bei Erwachsenen erfolgreich eingesetzt, wurden Effizienz und Sicherheit der VNS nun auch bei Kindern bestätigt.

Australische Neurologen implantierten bei 16 Kindern und Jugendlichen (3 bis 17 Jahre) mit therapierefraktärer Epilepsie einen programmierbaren Impulsgenerator, der den linken Vagusnerv intermittierend stimuliert. Die Betroffenen waren etwa seit dem zweiten Lebensjahr erkrankt, chirurgische Eingriffe nicht indiziert. Neben der Wirksamkeit wurden nach einer durchschnittlich 25-monatigen Nachbeobachtung retrospektiv auch Veränderungen von Lebensqualität, Schlaf und Verhalten sowie Nebenwirkungen geprüft. Die Krampfhäufigkeit verminderte sich gegenüber dem Zeitraum vier Wochen vor Implantation um mehr als 50% bei zehn (62,5%) von 16 Kindern. Bei vier Kindern (25%) betrug die Reduktion mehr als 90% und bei fünf Kindern (31%) 76% bis 90%. Bei zwei Kindern änderte sich die Krampfhäufigkeit nicht, bei einem Kind erhöhte sie sich. Bei drei Kindern war die Wirkung nicht anhaltend. Der Schweregrad der Krämpfe nahm bei zehn Kindern ab und nur bei einem Kind zu. Die Krampfdauer verkürzte sich bei elf von 16 Kindern. Bei den meisten Kindern besserten sich auch die Lebensqualität, das Verhalten und die Aufmerksamkeit. Leichte Nebenwirkungen wie Husten etc. waren häufig, schwere Nebenwirkungen wurden nicht beobachtet. Zwölf der 16 Familien hätten sich, vor die Wahl gestellt, wieder für die VNS entschieden. (EJW)

Quelle: Nagarajan, L: VNS therapy in clinical practise in children with refractory epilepsy, Zeitschrift: ACTA NEUROLOGICA SCANDINAVICA, Ausgabe 105 (2002), Seiten: 13-17

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