Post-stroke-Depression
Anders als andere depressive Erkrankungen?

Der Anteil an Schlaganfallpatienten, die innerhalb der ersten zwei Jahre nach dem Ereignis eine klinisch relevante depressive Symptomatik entwickeln, beträgt bis zu einem Drittel. In den Niederlanden wurde nun in einer multizentrischen Studie untersucht, welche Gemeinsamkeiten mit und Unterschiede zu depressiven Erkrankungen in anderen Patientenpopulationen bestehen.
Hinweis: Dieser Artikel ist Teil einer CME-Fortbildung.
Kommentar
Es ist gut, mit Daten belegt zu sehen, dass sich die Post-stroke-Depression von den depressiven Erkrankungen anderer Populationen qualitativ praktisch nicht unterscheidet. Somit können sowohl die gleichen diagnostischen Kriterien angelegt als auch die gleichen therapeutischen Wege beschritten werden. Allerdings litten die Schlaganfall-Patienten etwas häufiger und vor allem wesentlich stärker unter ihren depressiven Symptomen, die allesamt häufiger waren als in den Vergleichsgruppen. Neben den Prognoseverschlechternden Effekten der Depression unterstützt dies die Notwendigkeit, die Patienten frühzeitig adäquat psychiatrisch zu betreuen.
de Man-van Ginkel JM et al.: Clinical manifestation of depression after stroke: is it different from depression in other patient populations? PLoS One 2015; 10(12): e0144450 [Epub 4. Dez.; doi: 10.1371/journal.pone.0144450]