Deutscher Schmerz- und Palliativtag 2015

Praxis-Depesche 4/2015

Analgetika: So denken Patienten – Kopfschmerz bei Jugendlichen – Palliativversorgung

Der Deutsche Schmerz- und Palliativtag in Frankfurt am Main thematisierte im März unter anderem die Sterbehilfe sowie die bei Jugendlichen häufigen Kopfschmerzen. Vorgestellt wurden außerdem neue Daten zum Umgang der Patienten mit Analgetika. Die Deutschen haben da offenbar eine ganz eigene Art: Sie leiden lieber, als Schmerzmittel einzunehmen.

Dafür sprechen Daten von über 8000 Patienten (inkl. ca. 1700 Eltern) aus acht Ländern Europas. Ermittelt wurde der Medikamenteneinsatz bei acht „nicht chronischen Alltagsschmerzen“, berichtete Prof. Stefan Evers, Münster. Demnach halten die meisten Menschen die empfohlenen Einnahmefrequenzen ein (51 bis 59%, je nach Schmerzart ) . Übergebrauch wurde selten und vor allem bei Migräne/starken Kopfschmerzen und Zahnschmerzen genannt (14% bzw. 12%).

Einstellung: höchst skeptisch

Insgesamt würden nur 46% lieber ein Medikament nehmen, als Schmerzen auszuhalten, so Evers. In Deutschland ist der Anteil mit 38% am niedrigsten; selbst Eltern würden nur zu 45% ihren Kindern lieber ein Schmerzmittel geben. Passend dazu bevorzugen mehr Deutsche eine Medikamenten-freie Schmerzlinderung (36% vs. 25%). Auch sorgen sie sich mehr als alle anderen um Nebenwirkungen (48% vs. 28%). Zwei Drittel wählen deshalb ihr Medikament nach Sicherheitskriterien, bei Präparaten für Kinder sogar 73%. Dabei glaubt jeder Zweite, über den Umgang mit Schmerzen bei Kindern gut genug informiert zu sein. Vor der Analgetikawahl befragen Patienten vor allem Ärzte. Um die Versorgung zu verbessern, sollten Ärzte deshalb auch zu nicht verschreibungspflichtigen Präparaten beraten, empfahl Evers.

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