Nach systematischer Prüfung der Evidenzen für „Mind-body“-Interventionen (Körperübungen, Yoga, Akupunktur), nicht-medikamentöse Lifestyle-Interventionen (pneumatische Kompressionsgeräte [PCD], Lichttherapie, kognitivbehaviorale Therapie [CBT]) und „Neutraceuticals“ (Vitamine, Baldrian, Chinesische Kräuter) wurden folgende Bewertungen vorgenommen:
Regelmäßige körperliche Aktivität wird zur Symptomreduktion empfohlen, dies wird durch fünf meist kontrollierte Interventionsstudien belegt. Widerstandsübungen der unteren Extremität scheinen besonders hilfreich zu sein.
Eine orale Eisensubstitution sollte bei RLS-Patienten mit niedrigen Ferritinspiegeln erwogen werden (wenngleich optimale Zubereitungen und die Behandlungsdauer noch geklärt werden müssen).
Auch die Supplementierung mit den Vitaminen E, C und D kann in Betracht gezogen werden (obwohl die Evidenz dafür begrenzt ist). Ob deren Blutspiegel bei den RLS-Patienten regelmäßig bestimmt werden sollten, ist jedoch noch unklar.
Für die Wirksamkeit folgender Interventionen bestehen jeweils Hinweise, doch keine ausreichende Evidenz: Yoga (zwei kleine positive Studien), Akupunktur (einige wenige, methodisch jedoch meist unzureichende Studien), PCD (drei Studien mit widersprüchlichen Ergebnissen), Nah-Infrarot (NIR)-Lichttherapie (zwei positive Kurzzeitstudien), CBT (eine kleine Proof-ofconcept- Studie), Baldrian (eine Studie mit positiver Tendenz) und Chinesische Kräuter (drei positive, randomisierte, kontrollierte Studien, allerdings mit zweifelhafter Qualität). Zu all diesen Ansätzen könnten den Autoren zufolge qualitativ hochwertige, kontrollierte Studien sinnvoll sein.
Für Melatonin und traditionelle Lichttherapien werden aufgrund zu begrenzter Studiendaten keinerlei Empfehlungen ausgesprochen. JL
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