Subklinische Depression Jugendlicher

Neuro-Depesche 5/2005

Als Erwachsene stark gefährdet

In einer Langzeit-Kohortenstudie wurde in Neuseeland untersucht, ob Jugendliche, die nur einige der erforderlichen Diagnosekriterien für eine Depression erfüllen, später als Erwachsene häufiger affektive Störungen entwickeln.

Die 1265 Kinder eines Geburtsjahrgangs wurden bis zum Alter von 16 Jahren jährlich, dann erneut mit 18, 21 und 25 Jahren untersucht. Nach DSM-IV wurde vor allem auf depressive Symptome, Angststörungen und suizidale Tendenzen geachtet. Die Auswertung umfasste 1006 junge Erwachsene, die der ehemaligen affektiven Symptomatik nach in drei Gruppen eingeteilt wurden: keine Symptome (n = 728), subklinisch depressiv (n = 73) oder an Major Depression erkrankt (n = 182). In der Gruppe der Personen, die im Alter von 17 bis 18 Jahren subsyndromale Zeichen der Depression gezeigt hatten (7,3%), traten später u. a. sehr viel häufiger depressive Symptome (Verhältnisrate: 1,8) und Major Depression (2,4) auf. Auch Angststörungsbehandlungen (2,4), Suizidgedanken (2,3) und -handlungen (1,8) waren gegenüber den ehedem symptomlosen Personen vermehrt. Nach Einbeziehung diverser Kovariablen blieben die Raten an depressiven Erkrankungen und Suizidtendenzen bei den ehedem subklinisch depressiven Jugendlichen signifikant höher. Ihre Prognose ähnelte sehr viel eher den an einer Major-Depression erkrankten Jugendlichen als den Gesundgebliebenen.

Quelle: Fergusson, DM: Subthreshold depression in adolescence and mental health outcomes in adulthood, Zeitschrift: ARCHIVES OF GENERAL PSYCHIATRY, Ausgabe 62 (2005), Seiten: 66-72

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