Angst- und depressive Störungen
Neuro-Depesche 12/2012
Alkoholabhängigkeit verschlechtert den Verlauf
Psychiater aus Amsterdam befassten sich anhand der Daten der Netherlands Study of Depression and Anxiety (NESDA) mit der Frage, wie der Verlauf einer Angsterkrankung oder depressiven Störung durch eine komorbide Alkoholproblematik verschiedener Schweregrade beeinflusst wird. Gegenüber nicht betroffenen Patienten hatten schwer Abhängige u. a. eine erhöhte Krankheitspersistenz.
Fazit
?! Bisherige Studien hatten zu einer komorbiden Alkoholproblematik als Risikofaktor für einen ungünstigeren Verlauf von Angsterkrankungen oder depressiven Störungen inkonsistente Ergebnisse geliefert. Im Gegensatz zu Patienten mit einem Alkoholmissbrauch zeigten gerade jene mit einer schweren Alkoholabhängigkeit deutlich geringere Remissions- bzw. bedeutend höhere Persistenzraten. Behandelnde Ärzte sollten daher die generelle Scheu, Alkoholprobleme anzusprechen, bei ihren Patienten überwinden und in deren Interesse z. B. mit dem Alcohol Use Disorder Identification Test (AUDIT) nach einer Abhängigkeit fahnden (und diese ggf. suchtspezifisch behandeln).