Neuro-Depesche 10/2005

Akuttherapie und Sekundärprävention des Schlaganfalls

Ein Patient mit akutem ischämischem Schlaganfall muss mit höchster Dringlichkeitsstufe in das nächstgelegene spezialisierte Krankenhaus, erläuterte PD Dr. med. Jörg Berrouschot, Altenburg, auf einem Fortbildungskolleg der Neuro-Depesche in Leipzig. Dort muss im Rahmen der Notfalldiagnostik in höchstens 45 Minuten u.a. geklärt werden, um welche Art von Schlaganfall es sich handelt. Hier helfen Anamanese, neurologische und internistische Untersuchung, Labor, EKG, Computertomographie bzw. diffusions- und perfusionsgewichtete Magnetresonanztomographie (DWI/PWI-MRT) und die Magnetresonanzangiographie (MRA). Für die lokale Thrombolysetherapie wird eine digitale Subtraktionsangiographie der hirnversorgenden Gefäße benötigt. Nach Möglichkeit sollte eine Behandlung in der Stroke Unit erfolgen. Die Thrombolyse ist eine evidenzbasierte Therapie, sie sollte innerhalb von drei Stunden nach Symptombeginn begonnen werden. Am wichtigsten ist es, Risikofaktoren zu minimieren. Sowohl hypertensive als auch normotensive Schlaganfall-Patienten erhalten als antihypertensive Therapie die Kombination Perindopril/Indapamid (siehe PROGRESS-Studie), alternativ können auch AT1-Antagonisten (z.B. Eprosartan; siehe MOSES-Studie) verabreicht werden. Unabhängig vom Cholesterin-Spiegel werden Statine gegeben (Kontraindikationen beachten!). Bei kardioembolischem Schlaganfall wird die Antikoagulation mit Phenprocoumon (Falithrom®) mit INR 2-3 durchgeführt. Sichere Indikation für Karotis-TEA/PTA-Stenting ist die symptomatische Karotisstenose > 70%, ggf. auch 50-70%. Bei hochgradiger asymptomatischer Stenose wird eine konservative Therapie durchgeführt, nur bei Zunahme der Stenose wird im Einzelfall die TEA angewendet. Bei atherothrombotischen und lakunären Schlaganfällen ist die Kombination Dipyridamol plus ASS (Aggrenox®; Boehringer) indiziert. Bei ASS-Unverträglichkeit bzw. Schlaganfall plus insulinbehandelter Diabetes mellitus/schwere KHK/schwere paVK wird Clopidogrel eingesetzt. Die Kombination Clopidogrel plus ASS sollte allenfalls kurzfristig eingesetzt werden, da hier lebensbedrohliche Blutungen drohen (siehe MATCH-Studie).

Ein Patient mit akutem ischämischem Schlaganfall muss mit höchster Dringlichkeitsstufe in das nächstgelegene spezialisierte Krankenhaus, erläuterte PD Dr. med. Jörg Berrouschot, Altenburg, auf einem Fortbildungskolleg der Neuro-Depesche in Leipzig. Dort muss im Rahmen der Notfalldiagnostik in höchstens 45 Minuten u.a. geklärt werden, um welche Art von Schlaganfall es sich handelt. Hier helfen Anamanese, neurologische und internistische Untersuchung, Labor, EKG, Computertomographie bzw. diffusions- und perfusionsgewichtete Magnetresonanztomographie (DWI/PWI-MRT) und die Magnetresonanzangiographie (MRA). Für die lokale Thrombolysetherapie wird eine digitale Subtraktionsangiographie der hirnversorgenden Gefäße benötigt. Nach Möglichkeit sollte eine Behandlung in der Stroke Unit erfolgen. Die Thrombolyse ist eine evidenzbasierte Therapie, sie sollte innerhalb von drei Stunden nach Symptombeginn begonnen werden. Am wichtigsten ist es, Risikofaktoren zu minimieren. Sowohl hypertensive als auch normotensive Schlaganfall-Patienten erhalten als antihypertensive Therapie die Kombination Perindopril/Indapamid (siehe PROGRESS-Studie), alternativ können auch AT1-Antagonisten (z.B. Eprosartan; siehe MOSES-Studie) verabreicht werden. Unabhängig vom Cholesterin-Spiegel werden Statine gegeben (Kontraindikationen beachten!). Bei kardioembolischem Schlaganfall wird die Antikoagulation mit Phenprocoumon (Falithrom®) mit INR 2-3 durchgeführt. Sichere Indikation für Karotis-TEA/PTA-Stenting ist die symptomatische Karotisstenose > 70%, ggf. auch 50-70%. Bei hochgradiger asymptomatischer Stenose wird eine konservative Therapie durchgeführt, nur bei Zunahme der Stenose wird im Einzelfall die TEA angewendet. Bei atherothrombotischen und lakunären Schlaganfällen ist die Kombination Dipyridamol plus ASS (Aggrenox®; Boehringer) indiziert. Bei ASS-Unverträglichkeit bzw. Schlaganfall plus insulinbehandelter Diabetes mellitus/schwere KHK/schwere paVK wird Clopidogrel eingesetzt. Die Kombination Clopidogrel plus ASS sollte allenfalls kurzfristig eingesetzt werden, da hier lebensbedrohliche Blutungen drohen (siehe MATCH-Studie).

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x