In 18 Ambulanzzentren wurden 302 Migräne-Patienten (88% Frauen) im Alter von durchschnittlich 43 Jahren zu drei Gruppen randomisiert: Sie erhielten entweder eine traditionelle Akupunktur, eine Pseudoakupunktur (Nadeln an unspezifischen Stellen) oder bildeten eine Warteliste-Kontrollgruppe. Akupunktur- und Pseudoakupunktur wurden durch spezialisierte Ärzte in zwölf Sitzungen über insgesamt acht Wochen durchgeführt. Die Wirksamkeit wurde anhand der Kopfschmerztagebücher bestimmt. Zwischen Studienbeginn und Woche neun bis zwölf sank die initiale Anzahl der Tage mit Kopfschmerz mäßiger bis starker Intensität in der Akupunktur- und Pseudoakupunktur-Gruppe um jeweils 2,2 Tage, in der Wartelisten-Gruppe nur um 0,8 Tage (p jeweils kleiner 0,001). Der Anteil der Responder betrug in der Akupunktur- und Pseudoakupunkturgruppe 51% bzw. 53%, in der Wartelistengruppe dagegen nur 15%.
Migräne-Therapie
Neuro-Depesche 3/2006
Akupunktur wirkt - egal wo die Nadel sitzt
Deutsche Mediziner untersuchten den Nutzen einer Akupunktur-Behandlung bei Migräne-Patienten in einer randomisierten und kontrollierten Studie.
Quelle: Linde, K: Acupuncture for patients with migraine, Zeitschrift: JAMA : THE JOURNAL OF THE AMERICAN MEDICAL ASSOCIATION, Ausgabe 293 (2005), Seiten: 2118-2125