EPS-Prävalenz und Risikofaktoren

Neuro-Depesche 1-2/2019

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Zertifizierte Fortbildung

Extrapyramidale Nebenwirkungen (EPS) treten häufiger unter First-Generation- als unter Second-Generation-Antipsychotika (FGA, SGA) auf. Ihre Prävalenz und EPS-Risikofaktoren wurden jetzt bei einer alltagstypischen Klientel untersucht.

Es wurden 674 Patienten mit stabiler Schizo-phrenie (DSM-IV-TR-Kriterien) rekrutiert. Die Gesamtprävalenz eines medikamenteninduzierten Parkinsonismus (DIP) und tardiver Dyskinesien (TD) betrug 13,2 % (89/674). bzw. 8,3 % (56/674). 13 Patienten (1,9 %) litten unter beiden EPS-Formen.
DIP-Patienten wurde seltener Quetiapin verschrieben (2,2 % vs. 8,6 %, p = 0,047), jenen mit TD häufiger Chlorpromazin (3,6 % vs. 0,3 %, p = 0,032) und Haloperidol (16,1 % vs. 7 %, p = 0,013) DIP war – unabhängig von Geschlecht, Alter, Desorganisations-Faktor der PANSS und antipsychotischer Polytherapie – verbunden mit a) den negativen Symptomen auf der Negativ-Subskala der PANSS (adjustierte Odds Ratio: 1,102, p < 0,001), b) FGA-Behandlung (aOR: 2,038, p = 0,047) und c) der Verabreichung von Anticholinergika (aOR: 2,103, p = 0,017). TD waren – unabhängig von Geschlecht, Alter, Negativsymptomen, Erregung, antipsychotischer FGA-Verschreibung und Gabe von Benzodiazepinen und Anticholinergika – nur assoziiert mit der Desorganisation nach PANSS (aOR: 1,103, p = 0,049). JL


Hinweis: Dieser Artikel ist Teil einer CME-Fortbildung.

Quelle:

Misdrahi D et al. für die FondaMental Academic Centers of Expertise for Schizophrenia Group: Prevalence of and risk factors ... J Clin Psychiatry 2019; 80(1) [Epub 8. Jan.: doi: 10.4088/JCP.18m12246]

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