Wie häufig ist ein RLS bei Kindern? Welche Verbindung besteht zu periodischen Beinbewegungen im Schlaf (PMLS)? Wie gestalten sich Diagnose und Therapie im Vergleich zu Erwachsenen? Diese Fragen behandelt eine aktuelle Übersichtsarbeit.
Berücksichtigt für die US-amerikanische Übersichtsarbeit wurden neue Forschungsergebnisse zum pädiatrischen RLS und relevante neue Studien bei Erwachsenen. In einer großen populationsbasierten Studie findet sich für die USA und Großbritannien eine RLS-Prävalenz bei Kindern von 1,9% und von 2% bei Erwachsenen. Aber RLS-Symptome verschiedener Schwere berichten 25% der Kinder und 50% der Teenager.
PLMS und RLS
In drei Studien traten bei 75%, 67% bzw. 63% der Kinder mit RLS im Schlaf mehr als fünf periodische Beinbewegungen (PLMS) pro Stunde auf. Interessanterweise ist eine Genvariante des Chromosoms 6p nicht nur mit PLMS assoziiert, sondern scheint auch in der Allgemeinbevölkerung für mehr als 50% des RLS-Risikos verantwortlich zu sein. Dies und andere Faktoren sprechen dafür, dass RLS plus PMLS einen wichtigen RLS-Subtyp charakterisieren.
Eisen und Ferritin-Serumspiegel
Auch in der aktuellen Literatur spielt Eisen in der Pathophysiologie eine wichtige Rolle. Bei RLS-Verdacht sollten die Ferritin-Serumspiegel stets bestimmt werden. Zwei pädiatrische RLS-Fallserien berichten von Spiegeln unter 50 µg/l in 83% bis 89% der Fälle, die Konzentrationen lagen bei 72% bis 75% der Patienten unter dem für Alter und Geschlecht medianen Standardwert. Fallberichte von Kindern zeigen eine Verbesserung der RLS-Symptomatik unter oraler Eisensubstitution. U. a. führte eine Erhöhung des Ferritin-Serumspiegels durch orales Eisen zu einem Rückgang der PLMS von 27,6 auf 12,6/h. Die klinische Verbesserung blieb auch während eines Langzeit-Follow-up erhalten. Da Ferritin-Serumspiegel unter 50 µg/l bei Kindern häufiger sind als bei Erwachsenen, könnten nicht aufgefüllte Eisenspeicher beim pädiatrischen RLS eine noch bedeutendere Rolle spielen als bei den Erwachsenen.
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