Systematische Übersicht und Metaanalyse
ADHS-Schwere und Internet-Abhängigkeit
Dass Kinder mit einer ADHS ausgesprochen internetaffin sind, ist eine wiederkehrende Erfahrung. Jetzt wurde die Beziehung zwischen ADHS und einer Internet-Abhängigkeit in einer systematischen Übersicht und Metaanalyse untersucht.
Kommentar
Biopsychosozialen Modellen zufolge könnten die häufigere Langeweile und die negative Reaktion auf eine verzögerte Belohnungskontrolle von ADHS-Patienten zum übermäßigen Internetkonsum beitragen, der durch die mangelhafte Impulskontrolle noch gefördert wird. Daher sollten „internetaffine“ Jugendliche und junge Erwachsene aufmerksam auf ADHS-Symptome beobachtet werden. Umgekehrt sollten, so die Autoren, die Internetaktivitäten von ADHS-Patienten stärker überwacht werden. Allerdings bedarf es Langzeitstudien, um die Zusammenhänge (und den Nutzen etwaiger Gegenmaßnahmen) zu belegen.
Hinweis: Dieser Artikel ist Teil einer CME-Fortbildung.
Wang BQ et al.: The association between attention deficit/ hyperactivity disorder and internet addiction: a systematic review and meta-analysis. BMC Psychiatry 2017; 17(1): 260 [Epub: 19. Juli; doi: 10.1186/s12888- 017-1408-x]