Ausgewertet wurden alle zwischen 1999 und 2008 Lebendgeborene norwegischer Migräne-Patientinnen in zwei Kohorten: Die ADHS-Diagnose-Stichprobe umfasste 10.167 Kinder und die ADHS-Symptom-Stichprobe 4.367 Kinder. Jeweils die Hälfte waren Jungen, die Mütter mit durchschnittlich ca. 31 Jahren gleich alt. Die Kinder wurden im Durchschnitt 10,6 Jahre lang nachbeobachtet. Verglichen wurden Triptan-exponierte und nicht-exponierte Kinder, deren Mütter a) während der Schwangerschaft und b) nur vor der Schwangerschaft Migräne hatten.
ADHS-Diagnose
377 von 10.167 Kindern (3,7 %) erhielten (anhand des Diagnose-Codes oder der Medikamenten-Verordnung) eine ADHS-Diagnose. Kinder mit pränataler Triptan-Exposition hatten gegenüber den nicht-exponierten Kindern kein signifikantes oder tendenzielles Risiko einer ADHS-Diagnose – weder von Müttern mit Migräne während noch vor der Gravidität (adj. Hazard Ratio: 1,16; 95 %-KI: 0,78 - 1,74 bzw. 1,28; 95 %-KI: 0,84 - 1,94).
ADHS-Symptome
Auch in der ADHS-Schwere (nach der Conners‘ Parent Rating Scale [CPRS-R(S)]im Alter von fünf Jahren) in der ADHS-Symptom-Stichprobe fanden sich keine signifikanten Unterschiede: Bei einem durchschnittlichen CPRS-R(S)-Score von 1,39 wiesen 5,5 % der Kinder einen klinisch relevanten Z-Score ≥ 2 auf. Die gewichtete mittlere Differenz zwischen Triptan-exponierten und nicht-exponierten Kindern betrug bei Migräne während der Gravidität -0,11 ( 95 %-KI, -0,25 bis 0,04) und bei Migräne nur vor der Gravidität -0,09 (95 %- KI: −0,24 - 0,07). JL