Für die Folgen von Schlafstörungen und das Syndrom der verzögerten Schlafphase (Delayed Sleep Phase Syndrome, DSPS) sind Jugendliche besonders vulnerabel. Über die Häufigkeit von DSPS bzw. Insomnie und die assoziierten Umstände bei Jugendlichen mit ADHS liegen allerdings nur wenige Informationen vor. Jetzt wurde mit einer Studie in Kanada versucht, Abhilfe zu schaffen.
73 Jugendliche im Alter von 12 – 15 Jahren nahmen an der Querschnittsstudie teil. 37 litten an einer ADHS, und 36 Gesunde dienten als Kontrollen. Die objektiven Schlafparameter wurden mittels Aktigraphie bestimmt, während die subjektive Schlafwahrnehmung anhand der Angaben der Eltern oder der Jugendlichen erfasst wurde. Im Fokus standen
- Prävalenzen und Risiken für ein DSPS und Insomnie,
- die Schlafqualität in Abhängigkeit von DSPS-Risiko und Insomnie-Schwere sowie
- der Vergleich der ADHS-Symptomschwere von Jugendlichen mit mittleren/hohen versus jenen mit niedrigen Risiken für DSPS oder Schlaflosigkeit.
ADHS ohne Einfluss
Von den Teilnehmern der ADHS- und der Kontrollgruppe wiesen 33,33 % bzw. 27 % ein mittleres/hohes DSPS-Risiko auf. Der Unterschied war nicht signifikant (p > 0,05). Eine klinisch relevante Schlaflosigkeit nach dem Insomnia Severity Index (ISI) bestand bei 10,3 % der ADHS- und 9,1 % der Kontrollgruppe (p > 0,05). Unabhängig von einer ADHS-Diagnose hatten Jugendliche in der DSPS-Hochrisikogruppe einen objektiv verzögerten Schlafrhythmus, eine variablere Schlafdauer und niedrigere Schlafeffizienz als die DSPS- Niedrigrisikogruppe. Ebenfalls ADHS-unabhängig verbrachten Jugendliche mit einer schwereren Insomnie mehr Zeit im Bett und hatten eine variablere Schlafeffizienz als Jugendliche ohne Schlaflosigkeit. Schließlich unterschied sich auch die ADHS-Symptomschwere nach der ADHD Rating Scale (ADHD-RS) zwischen Jugendlichen mit mittlerem/hohem oder aber niedrigem Risiko für DSPS oder Insomnie nicht signifikant.
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